Asiatisches Streetfood in Wien

Andrea Wieger
Junn Bar & Kitchen

Junn Bar & Kitchen © Sonia Roh

Wien ist ja mit seiner kulinarischen Vielfalt gesegnet. Vor allem asiatische Restaurants gibt es zur Genüge. Angefangen bei japanisch über chinesisch und taiwanesisch bis hin zu thailändisch, indisch und vietnamesisch ist alles dabei. Dazu kommen unzählige Sushi-Imbisse und Nudel-Stände. Da fällt die Wahl nicht leicht! Und nun reiht sich ein weiteres Lokal hinzu. Vor nicht allzu langer Zeit hat die Junn Bar & Kitchen in der Seilerstätte eröffnet und widmet sich ebenfalls der asiatischen Küche. Sie hat sich jedoch nicht auf ein Land spezialisiert, sondern verbindet die asiatischen Länder miteinander. Mit Street Food aus allen Ecken und Enden des Kontinents, Cocktails im Asian-Style und japanischen Bier wirbt das Restaurant um seine Gäste. Das hat mich natürlich neugierig gemacht. Daher war ein Besuch in der Junn Bar & Kitchen nur noch eine Frage der Zeit.

Asiatisches Streetfood-Flair

Die Junn Bar & Kitchen strahlt ein freundliches Ambiente aus. Das Lokal ist im schlichten Industrial Style gehalten, Glühbirnen erhellen die Räume und dezente Farbelemente zieren die Bar. Im Durchgang hängen an der Wandgarderobe die abgehefteten Klemmbrettspeisekarten. Weiter im zweiten Raum erstreckt sich die Skyline der bekanntesten asiatischen Skyscraper hinter der Sitzbank an der Wand entlang. Freudig erkenne ich die Petrona Twin Towers in Kuala Lumpur und das Marina Bay Sands in Singapur. Bei der Einrichtung wurde auf Details geachtet. Im ganzen Raum hängen Bilder asiatischer Großstädte und Streetfood-Bikes werden als Mise en Place verwendet. Nun aber zum Essen.

Das umfangreiche Essangebot

Die breit gefächerte Speisekarte umfasst mehrere Seiten, die in verschiedene Sparten eingeteilt werden. Sushi, Burger, Baos, Dim Sum und so weiter. Alles was man mit Asiens Küche verbindet wurde auf der Karte kompakt zusammengefasst. Bei dem vielfältigen Angebot fällt die Auswahl nicht leicht. Aber dafür wird man gerne Wiederholungstäter! Da ich mich noch nicht für ein Essen entscheiden kann, habe ich erstmals einen Aperitif bestellt. In einer kleinen Karaffe wird mir die hausgemachte Ingwer-Thymian-Limo gebracht. Dazu kann ich nur eines sagen: ich hab noch nie eine bessere Limo getrunken. Ich musste mich beinahe zusammenreißen, sie nicht sofort auf ex auszutrinken.

Nachdem die geduldige Kellnerin zum dritten Mal zu meinem Tisch kommt, um die Bestellung aufzunehmen, habe ich mich endlich entschieden. Für den Anfang bestelle ich eine Misoshiru. Die meist verzehrte Suppe Japans – da schließe ich mich gleich an. Sehr köstlich, aber bei Miso-Suppe kann man nicht so viel falsch machen oder? Als Vorspeise gibt es dann Ura Maki und zwar die Kumeracado Rolls. Bestehend aus Bio-Avocado, Süßkartoffel und zartem Lachs werden die vier Stücke auf einem schwarzen länglichen Steinteller gebracht. Ein regelrechter Augenschmaus und dazu schmecken sie auch noch großartig.

Anschließend bekomme ich das Sushi-Sandwich serviert. Ich habe mir zwar erklären lassen worum es sich dabei handelt, aber genau verstanden habe ich es nicht. Das musste ich selber sehen. Nach nicht allzu langer Wartezeit wurde es auch schon zu meinem Tisch gebracht. So hätte ich mir das Ganze nicht vorgestellt. Zwei Seetangblätter bilden sozusagen die Brötchen vom Sandwich. Gefüllt werden sie mit Reis, Lachs und Bio-Avocado. Anschließend wird es in Eckerl geschnitten und serviert. Diese Eigenkreation sieht zwar interessant aus, schmeckt aber wie ganz normales Sushi. Bei dem japanischen Nationalgericht vergesse ich immer wieder, wie sättigend es eigentlich ist. Ein Dessert hat demnach leider keinen Platz mehr. Sie klingen aber sehr verführerisch. Besonders angesprochen hätte mich der Daydreamer: Gedämpfter Klebreis mit Maronifüllung, garniert mit frischen Mangos und Orangen-Karamell-Sauce. Beim nächsten Mal vielleicht.

Mein Digestif ist ein Augenjuwelentee, der in einer wunderschönen kleinen Kanne serviert wird. Er sorgt nicht nur für Schönheit und Sehkraft, sondern schmeckt auch noch sehr gut. Weitere Speisen sind verschiedene Dim Sum, Kushiyaki, Bao Burger, Sushi, Sashimi und Maki.

Zu trinken gibt’s reichlich. Neben einigen hausgemachten Limos und Eistees gibt es auch Tees, Smoothies, frischgepresste gesunde Säfte und eine große Auswahl an Sake und japanischen Bieren. Besonders stolz ist man auf die Asian-Style Cocktails, die ich auch beim nächsten Mal auf jeden Fall probieren werde.

Mein Fazit:

Der Besuch in der Junn Bar & Kitchen war ein voller Erfolg. Sie überzeugt mit köstlichen Gerichten der asiatischen Küche. Der Service ist ausgesprochen freundlich, geduldig und hilfsbereit. Im gemütlichen Ambiente kann man gutes Essen zu moderaten Preisen genießen. Die umfangreiche Karte ist zwar ordentlich gegliedert, macht die Wahl aber nicht einfach. Auch bei der üppigen Getränkekarte fällt die Entscheidung nicht leicht. Besonders empfehlenswert ist aber die hausgemachte Ingwer-Thymian-Limo. Wieder ein Lokal, das ich ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen kann.