Ina DieringerManchmal braucht es nicht mehr als ein gutes Gericht und den richtigen Blick, um das Gefühl zu haben, über der Stadt zu schweben. Wien bietet dafür erstaunlich viele Orte: Dächer, Terrassen, gläserne Panoramasalons – Plätze, an denen sich Kulinarik und Weitblick gegenseitig verstärken. Während unten Straßenbahnen klingeln und Menschen durch die Gassen ziehen, sitzt man oben, hebt das Glas und sieht die Stadt aus einer anderen Perspektive.
Essen mit Aussicht hat in Wien viele Gesichter: mondän über der Ringstraße, luftig an der Donau oder charmant zwischen Reben und Himmel. Hier trifft feine Küche auf große Bühne – die Stadt selbst. Wo der Blick weit reicht, scheint auch der Geschmack größer zu werden, freier, intensiver.
Das Loft
Praterstraße 1, 1020 Wien
Im 18. Stock des SO/ Vienna verschmelzen Stadt und Himmel zu einem einzigen Panorama. Hier oben sitzt man nicht einfach beim Dinner – man thront. Unter einem schimmernden Deckenmosaik, das in allen Farben des Abends spielt, serviert die Küche elegante Gerichte mit internationalem Anspruch, während die Stadt zu Füßen glitzert.
Ob man bei Sonnenuntergang ein Glas Champagner hebt oder spät in der Nacht an der Bar über den Lichtern Wiens verweilt – das LOFT ist weniger Restaurant als Bühne. Jeder Gang, jeder Blick, jeder Moment scheint größer als das Leben unten auf der Straße. Ein Ort für alle, die das Staunen noch nicht verlernt haben.
1870 – Restaurant Terrace Lounge
7. Stock des Grand Hotels, Kärntner Ring 9, 1010 Wien
Hoch über der Ringstraße verbindet das 1870 im Grand Hotel Wien Eleganz mit Experimentierfreude. In der Restaurant Terrace Lounge trifft unter dem Motto ÖKKEI – Drei Kontinente. Eine Küche europäische Klassik auf asiatische Präzision und südamerikanische Lebendigkeit. Die Gerichte – etwa Saibling Ceviche mit Kokos und Andenbeere oder Tonkatsu als Wiener Schnitzel-Reinterpretation – zeigen, wie fein sich ferne Aromen mit Wiener Bodenhaftung verbinden lassen.
Das stilvolle Ambiente im siebten Stock mit Blick über die Dächer der Stadt tut sein Übriges: Hier wird Fine Dining zum Erlebnis zwischen Kristallgläsern, Abendlicht und Skyline. Wer möchte, bleibt bis nach dem Dessert, nur um zu sehen, wie die Sonne im Glas des Stephansdoms funkelt.
360° Ocean Sky
Fritz-Grünbaum-Platz 1, 1060 Wien
Elf Stockwerke über dem Alltag liegt das 360° Ocean Sky, das Restaurant am Dach des Haus des Meeres. Ein gläserner Panoramalift bringt die Gäste direkt in den Himmel – wo Wien in alle Richtungen glitzert und der Blick bis zum Wienerwald reicht. Die Rundumterrasse ist Bühne und Zufluchtsort zugleich, besonders wenn die Stadt im Abendlicht versinkt.
Kulinarisch bewegt sich das Ocean Sky zwischen klassischer Wiener Küche und modernen, internationalen Akzenten. Zum Dinner kommen etwa Ceviche von der Lachsforelle, Tonkatsu vom Flank Steak oder rosa Entenbrust mit Zwetschkenchutney auf den Teller, begleitet von feinen Weinen und Cocktails aus der Bar. Wer lieber leicht beginnt, findet mittags Bowls, Suppen und Pasta mit mediterranem Einschlag.
Chez Bernard
Hotel Motto 7. Etage, Mariahilfer Straße 71A, 1060 Wien (Eingang Schadekgasse 20), 1060 Wien
Im Chez Bernard, hoch oben im Hotel MOTTO, wird der Wiener Himmel zum Speisesaal. Zwischen viel Grün, Goldakzenten und französischem Charme entfaltet sich hier eine Küche, die Klassik nicht scheut, sondern spielerisch neu denkt. Wiener Schnitzel trifft auf Levante-Gewürze, Fisch auf samtige Buttersaucen – und dazu gibt’s den besten Blick über die Dächer des sechsten Bezirks.
Das Restaurant ist mondän, aber nie steif. Hier darf gelacht, geflirtet und genossen werden, während in der Bar nebenan zwischen „Paris und Punk“ Cocktails geschüttelt werden. Und wenn das Wetter mitspielt, öffnet das Rooftop im achten Stock seine Türen – für Momente, in denen Wien zu glühen scheint. Chez Bernard ist kein Lokal für Zwischendurch, sondern einer jener Orte, an denen selbst ein Lunch zum kleinen Fest wird.
Monte Nucum Buschenschank
Eichelhofweg 117, 1190 Wien
Inmitten wertvollster Wiener Weinlagen lässt es sich im Monte Nucum herrlich verweilen. Hier oben, wo die Stadt langsam im Weinland versinkt, genießt man den Augenblick ganz ohne Eile – ein Glaserl Gemischter Satz vom Stadtweingut Johannes Müller in der Hand, den Blick weit über die Dächer Wiens gerichtet.
Dazu passt ein Teller voll regionaler Aufschnittspezialitäten, kräftig und ehrlich, wie es sich für einen echten Buschenschank gehört. Der Wein ist durchwegs empfehlenswert, die Atmosphäre entspannt, das Panorama schlichtweg prachtvoll. Ein Ort, an dem man sich zurücklehnt, tief durchatmet – und Wien von seiner schönsten Seite schmeckt.
