Sperrstund is: Das Wiener Nachtasyl muss schließen!

Dominik Köhler

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Das im Jahr 1987 eröffnete Wiener Szenelokal Nachtasyl fällt der Corona-Pandemie zum Opfer. Auch eine online-Spendenaktion konnte den Betrieb nicht retten. Es ist vorbei.

Rettet das Nachtansyl. Mit diesen Worten wurde um finanzielle Unterstützung zur Rettung des beliebten Wiener Szenelokals aufgerufen. Gereicht hat es am Ende leider nicht, denn der Betrieb muss seine Türen schließen. Schuld daran, Corona. „Da ich das Lokal erst 2020 übernommen habe, habe ich leider absolut keinen Anspruch auf einen Fixkostenzuschuss oder andere Unterstützungen. Ich musste die letzten Monate also Großteils aus eigener Tasche finanzieren. Jetzt ist der Punkt erreicht, an dem die Taschen leer sind“, so der Inhaber und Betreiber Dan Lestrade.

Eine Institution verabschiedet sich

Das Lokal in der Stumpergasse 53-55, im 6. Wiener Gemeindebezirk, wurde im Jahr 1987 eröffnet und ist seitdem fester Bestandteil der Wiener Nachtgastronomie. So dachte man zumindest, denn die verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie nehmen auch vor dem Nachtasyl nicht halt und zwingen den Besitzer drastische Schritte einzuleiten. „Mittlerweile ist auch klar, dass die Nachtgastronomie noch sehr, sehr lange geschlossen bleiben wird, auch das ist ein Grund, weshalb ich nicht mehr weitermachen und abwarten kann, das ist finanziell gesehen vollkommen unmöglich, von der psychischen Belastung mal ganz abgesehen“, so Lestrade.

Am Ende hat es nicht gereicht

Um den Betrieb zu retten wurde eine online-Spendenaktion ins Leben gerufen. Leider mit nur mäßigem Erfolg. Denn trotz aller Bemühungen wurde nur ein Bruchteil der benötigten Summe zur Rettung des Nachtasyls gespendet. „Leider hat auch mein Spendenaufruf nichts gebracht, für die notwendige Sanierung sind gerade einmal 2% der Gesamtsumme zusammen gekommen. Nichts desto trotz möchte ich mich bei den wenigen Menschen die gespendet haben, herzlich bedanken. Ihr habt es mir ermöglich überhaupt so lange durchzuhalten, am Ende war jedoch auch das nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, so der Gastronom Lestrade abschließend.