Die Gruft – Herausforderung für Wiens Wirte

Mona Lisa Dormayr

(c) Steindl

Die Gruft ist seit über 30 Jahren ein Zufluchtsort für Obdachlose und Menschen in Not. 1986 wurde die Initiative durch Pater Albert Gabriel ins Leben gerufen. Die Gruft direkt unter der Mariahilfer Kirche wurde zwei Stunden täglich zur Wärmestube, in der Schmalzbrote und Tee verteilt wurden. Mittlerweile ist die Gruft die wohl bekannteste Obdachloseneinrichtung in Wien und hat es geschafft, durch harte Arbeit und mit viel Unterstützung von außen rund um die Uhr Anlaufstelle sein zu können. Zwischenzeitlich hat sich das Angebot der Gruft, neben Verpflegung, auf Kleiderausgabe, Duschmöglichkeiten, Schlafplätze sowie Beratung ausgeweitet. Möglich machen das die dort beschäftigten Sozialarbeiter, Betreuer, Psychiater, Psychotherapeuten, Zivildienstleistenden und die freiwilligen Helfer.

(c) Steindl

2009 wurden die „Zweite Gruft“ ins Leben gerufen, die vor allem obdachlosen Menschen aus den neuen EU-Ländern Zuflucht bietet.

Dass immer mehr Menschen von Hunger und Obdachlosigkeit betroffen sind und Hilfe immer dringender wird, wird durch die 127.600 warmen Mahlzeiten, die 2017 in der Gruft ausgegeben wurden, deutlich. Daher ist die Einrichtung mehr denn je auf Spenden angewiesen.

Vor allem Hawidere-Wirt Bertl Windisch hat sich in den vergangenen Jahren viel für die Gruft eingesetzt. Dieser hat unter anderem ein Burger-Essen veranstaltet, bei dem der gesamte Erlös an die Gruft ging. Die Veranstaltung war bereits nach einer halben Stunde ausgebucht und es konnten insgesamt 6.403,60 € gespendet werden. Windisch ist damit ein Vorreiter bei der Unterstützung von Obdachlosen und fordert die Wiener Wirte heraus, seinem Beispiel zu folgen. Unter dem Motto Wiener Wirte im Einsatz für obdachlose Menschen – „Essen für die Gruft“ hat Windisch am 11. Januar Lukas Lang von der Völlerei am Yppenplatz herausgefordert. Dieser hat die Challenge angenommen und am 27. Januar ein Kasknöpfle-Essen für die Gruft veranstaltet. Und weil diese so ein großer Erfolg war, startete die Völlerei am 24. Februar eine neue Runde.

Die Idee dahinter ist einfach. Ein Wirt nimmt die Challenge an und kann dann selbst entscheiden, wie er die Aktion gestalten möchte. Es können zeitlich begrenzt etwa der Erlös eines Tisches für obdachlose Menschen gespendet werden, Charity-Aktionen veranstaltet oder Gruft-Menüs serviert werden. Dann wird der nächste Wirt nominiert die Challenge anzunehmen.

Bei der Aktion geht es darum, Aufmerksamkeit zu schaffen. Dass Obdachlosigkeit und Hunger an 365 Tagen im Jahr Thema in Wien sind und deshalb auch das ganze Jahr Unterstützung nötig ist. Ziel ist es, die Challenge unter den mehr als 7.000 Wirten, Gastronomen, Würstelbudenbetreibern und Lokalbesitzern in Wien zum Selbstläufer zu machen.

Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Gruft sagt dazu: „Das Schöne an dieser Challenge: Die Hilfe macht doppelt satt – die Gäste in den Lokalen, Wirts- und Kaffeehäusern, aber auch jene Gäste, die sich kein Essen leisten können, und die Tag für Tag zu uns in die Gruft kommen.“

Ob nun in Form von Sachspenden, freiwilliger Unterstützung oder Geldspenden, Hilfe ist dringend nötig und mit dieser Aktion wendet man sich an die Wiener Wirte, ebenfalls einen Beitrag zu leisten. Und wer kein Gastronom ist, der kann die Challenge unterstützen und das nächste Mal bei den teilnehmenden Lokalen essen gehen. Über die weiteren Nominierungen kann man sich auf https://www.gruft.at/spenden/essen-fuer-die-gruft/ erkundigen.

Weitere Infos und Online-Spenden: www.gruft.at