Feinkostläden für den perfekten Picknickkorb

Ina Dieringer

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Picknicken kann vieles sein, aber mit dem richtigen Proviant wird es zur Liebeserklärung. Wer keine Lust auf labbrige Supermarktsandwiches oder Hummus aus der Plastikpackung hat, wird in Wiens Feinkostläden fündig. Hier trifft sorgfältig gereifte Salami auf handgeformte Käsebällchen, sizilianische Orangenmarmelade auf französische Pasteten. Es sind Orte, an denen nicht nur verkauft, sondern erzählt wird- von Herkunft, Herstellung und dem, was gutes Essen ausmacht. Vom alteingesessenen Delikatessengeschäft in der Innenstadt bis zur modernen Feinkost-Boutique mit Naturwein in Neubau: Wir stellen euch die besten Adressen vor, bei denen nicht nur der Einkauf, sondern schon das Stöbern zum Genuss wird.

Mehlspeisen im Lingenhel © Christoph Wagner

Lingenhel

In der Landstraßer Hauptstraße 74 trifft man auf einen Feinkostladen, der mit Präzision kuratiert ist- elegant, aber nie steif. Die Stadtkäserei im Haus produziert in Zusammenarbeit mit Robert Paget, der Shop bietet eine ruhige Auswahl an Spezialitäten aus ganz Europa: gut gereifte Käse, feine Charcuterie und Butter, die nach Wiese schmeckt. Für den Picknickkorb ist Lingenhel die Adresse, wenn man weiss, was man will- und vor allem, wenn man nicht will, dass alles gleich schmeckt.

(c) Marco Simoni

Marco Simonis

Wer seinen Picknickkorb nicht einfach füllen, sondern kuratieren will, kommt an Marco Simonis nicht vorbei. In der Dominikanerbastei 10 verschmilzt Bistrokultur mit Delikatessladen, Designshop und Galerie- und genau dieses Zusammenspiel macht den Ort so besonders. Statt auf Massenware setzt man hier auf mit Sorgfalt ausgewählte Spezialitäten, regionale Partnerschaften und eine klare Haltung: Qualität ist kein Luxus, sondern ein Versprechen. Ob luftgetrockneter Schinken, hausgemachte Aufstriche oder charmant verpackte Köstlichkeiten für den kleinen Luxus unter freiem Himmel, dieser Ort versorgt nicht nur mit Geschmack, sondern mit Stil.

Leitenbauer Delikatessen

Leitenbauer Delikatessen in der Neubaugasse 71 ist ein kulinarisches Statement. Zwischen Alt-Wiener Lahner-Würstel, New York Style Pastrami und 30 Monate gereiftem Culatello wird hier mit Ehrfurcht geschnitten, was Geschmack hat. Die Vitrine ist ein Streifzug durch Europa, die Theke eine Bühne für Käse, Brot, eingelegte Raritäten und saisonale Überraschungen.

(c) konzept : greissler

konzept : greissler

Im dritten Bezirk, ein paar Minuten vom Stadtpark entfernt, liegt ein Laden, der sich weniger wie ein Geschäft und mehr wie ein gemeinsames Wohnzimmer anfühlt. konzept : greissler ist Feinkost ohne Attitüde, geführt von drei Frauen, die nicht nur verwandt sind, sondern auch gemeinsam eine Haltung vertreten: regional, saisonal, offen für alle. Hier kauft man nicht bloß Käse oder Saft, sondern ein Stück Überzeugung. Fürs Picknick gibt’s Brot, das wirklich duftet, Aufstriche ohne überflüssigen Schnickschnack, Bio-Gemüse und das gute Gefühl, etwas Sinnvolles eingepackt zu haben.

La Stella

Wer durch die Glastür von La Stella tritt, verlässt Wien für einen Moment. Hier riecht es nach Fenchelsalami, ofenwarmer Focaccia und frisch gemahlenem Espresso. Das Personal ruft quer durch den Raum, das Radio plärrt Italo-Pop – und die Auslage ist ein einziger mediterraner Rausch: Caciocavallo, Piadine, Antipasti, Pistaziencreme, sizilianisches Gebäck. La Stella ist die Wiener Niederlassung einer süditalienischen Käserei und genau das spürt man: Alles ist echt, laut, voll Geschmack. Wer sein Picknick in ein italienisches Festmahl verwandeln will, greift hier zu Cornetti mit Ricottafüllung, hauchdünnem Prosciutto oder einer Box mit gemischter Antipasti.

Crupi Alimentari

Manchmal reicht ein Schritt über die Türschwelle und man steht in einer anderen Welt. Bei Crupi Alimentari in der Margaretenstraße 3 ist das Sizilien- und zwar nicht das Postkarten-Sizilien, sondern das echte, familiäre, landverbundene. Nino Crupi, der wegen der Liebe nach Wien kam, verkauft hier, was seine Familie im Süden anbaut: Olivenöl direkt aus dem Fass, Zitrusfrüchte der Saison, sizilianische Mandeln, hausgemachte Aufstriche und feinste Panettoni. Das Sortiment ist klein, aber mit Bedacht gewählt. Für Picknickliebhaber:innen bedeutet das: keine Massenware, sondern ein Stück Süden im Rucksack. Ein Glas Olivenpaste, ein frischer Ziegenkäse, ein paar in Papier gewickelte Zitronen und die Sonne kann sich auch mal hinter die Wolken verziehen- der Geschmack bleibt warm.