Floh Wein-Cup – Achtelfinale

(Weinserver) So knapp war’s noch nie: Beim dritten Achtelfinale des Floh Wein-Cup 2009 besiegte Leutschach Schönberg am Kamp – und zog als erstes steirisches Team der Cupgeschichte ins Finale ein.

Fast schien es, als würde ein Fluch über den Steirern liegen: Trotz überragender konditioneller Leistungen, trotz gevifter Spieltaktik und trotz charismatischer Mannschaftsführung schaffte es bislang kein steirisches Team ins Finale des Floh Wein-Cup. Bis zum dritten Achtelfinale 2009: Da setzte sich Leutschach, angeführt von Erwin Sabathi, gegen die niederösterreichische Elf aus Schönberg am Kamp durch. Der finale Torschuss war freilich Maßarbeit: Zu Spielende triumphierten die Leutschacher mit dem hauchzarten Vorsprung von 256:255 Punkten.

Steirer starten mit Eröffnungstor

Die Steirer gaben sich vom Anstoß an recht selbstbewusst: Zum Magnum-Landhendl fand die Wuchtel mit 25 Stimmen Vorsprung ins Kreuzeck – Christian Krampls taufrischem 2008 Muskateller sei Dank. Der spielte nicht nur sein erstes Turniermatch, er ist noch nicht einmal in Flaschen gefüllt (und zugleich Krampls Erstlingswerk im bis dahin von den Eltern geführten Betrieb). Das konnten sich die Niederösterreicher nicht bieten lassen: Bei ihrer Konterattacke überdribbelte Martin „Spargl“ Spielauers kräftig-karamelliger 2006 Grüner Veltliner Graf Regas souverän die Verteidigungskette von Daniel Jaunegg. Zwischenstand zu mit Räuchersaibling gefülltem Erdapfel mit Kürbiskernvinaigrette: 1:1.

Ausgeglichener Schlagabtausch zu Forelle und Kalbsrücken

Zu gebratener Regenbogenforelle und geschmortem Fenchel punkteten dann wieder die Steirer – diesmal in Gestalt des Athleten mit der Kapitänsschleife: Erwin „Örwein“ Sabathi. Der Leutschacher Teamkapitän bot einen 2004 Sauvignon Blanc Pössnitzberg auf, „um zu beweisen, dass wir Steirer auch lagerfähige Weine zusammenbringen“ und schoss Leutschach damit 2:1 in Führung. Mit einer ähnlichen Strategie wollte auch Sepp Muster im vierten Gang in den gegnerischen Strafraum. Zu Kalbsrücken mit gekochtem Griesstrudl schickte er einen biodynamischen Demeter-zertifizierten 2003 Zweigelt Graf aufs Spielfeld. Den Punkt machte aber der Schönberger Teamkapitän Josef Aichinger: Er machte es mit seinem im Stahlfass vergorenen und im Holzfass gereiften 2007 Weißburgunder Oberalbing noch einmal spannend – und stellte vor der finalen Runde auf 2:2.

Sabathi verwandelt zum 3:2

Das Süßweinduell begleitete ein Buttermilchmousse mit Orangen und Mandelkippenblättern – und ein Duell von Leutschach-Kapitän Erwin Sabathi und Schönbergs Stürmer-Lady Doris Hager. Sabathis 2003 Welschriesling TBA hängte Hagers 2006 Zweigelt Eiswein zwar nur um fünf Punkte ab, wirkte aber dennoch spielentscheidend: Mit einem Punkt Vorsprung und einem Gesamt-3:2 gelang Leutschach als erster steirischer Mannschaft seit Bestand des Floh Wein-Cup der Einzug ins Finale. Dort treffen Erwin Sabathi und Co. auf Jois, Fels am Wagram und den Sieger des letzten Achtelfinales: Am 27. Februar spielen Deutsch Schützen und Krems Eisenberg um den vierten Platz für das große Floh Wein-Cup-Finale am 20. März.