Gastro-Debatte: Katze am Tisch, HUI oder PFUI?

Dominik Köhler

Nicht jeder Gast möchte sich den Tisch mit einem Vierbeiner teilen ©iStock

Die Gastro-Debatte rückt aktuelle und vor allem kontroverse Themen der Branche in den Vordergrund. Dieses Mal dreht sich alles um das Miteinander von Mensch und Tier im Restaurant und die Frage: Wie viel kann der Gast ertragen? Was sagen die Wienerinnen und Wiener dazu?

Es ist noch gar nicht allzu lange her, da besuchte die Gastro.News Redaktion einen netten Heurigen unweit von Wien zum genüsslichen Ganslessen. Ein Lokal für die ganze Familie, mit Rutsche und Trampolin im Garten, reichlich Hasen zum Streicheln und einer Speisekarte in der noch jeder fündig wurde. Der Service ist flott, aufmerksam und die Getränke in Windeseile bei uns am Tisch. Genau wie die vierbeinigen Mitbewohner des Betriebs, die sich zur Freude der Kleinen frech auf die Bänke, weiter sogar auf die lange Tafel zu uns setzen. Völlig normal wie es scheint. Aber wer möchte schon einen Katzenschweif in der Fleischknödelsuppe? Richtig, niemand! Der Besuch der Katzen führte zu einer umfangreichen Debatte darüber, wo urige Gastfreundschaft aufhört und fahrlässige Hygieneverletzung beginnt. Einig geworden ist man sich damals freilich nicht, aber das Gansl war fantastisch. Zu einem weiteren Besuch ist es nie gekommen.

Ein Katzen-Café sucht Nachfolge

In Japan sind Katzen-Cafés längst normal ©iStock

Sich Tisch und Stuhl im Lokal mit ein paar Vierbeinern zu teilen ist ein Trend, der auch in Wien auf reges Interesse stieß. Takako Ishimitsu, die Betreiberin des ersten Katzen-Restaurants der Bundeshauptstadt brachte das Phänomen aus Japan mit und erfreute damit so manchen Katzenliebhaber der Stadt. Heute sucht die Gastronomin einen Nachfolger und schreibt: „Das Café Neko ist groß und stabil genug gewachsen, sodass ich es sorglos einer anderen Person anvertrauen kann. Ich bin der Meinung, dass viele Menschen das Café besser als ich betreiben können. Meine Katzen haben auch genug gearbeitet. Ich möchte mit der Ablösesumme, die ich von der/dem NachfolgerIn erhalte, irgendwo eine kleine Grünfläche für die Katzen erwerben und als treue Dienerin der Katzen dorthin mitgehen.“ Das Konzept soll erhalten bleiben und das Neko auch in Zukunft ein Ort, wo sich Gast und Katze ein Plätzchen teilen.

Ob Katze oder Hund ist nicht einerlei

In Wien sind Katzen-Cafés bislang eher selten ©iStock

Wie eng die Liebe zum Haustier mit der Wiener Gastronomie verbunden ist, zeigt auch das im Juni 2021 eröffnete Lokal Helli&Leo (Gastro.News berichtete) im 1. Wiener Gemeindebezirk. Der Eissalon von Werner Helnwein und Alexander Pochlatko hat nämlich nicht nur aufgrund seines außergewöhnlichen Designs von sich reden gemacht, sondern insbesondere dank seines Eisbechers speziell für Hunde. Der Hund ist im Café und Restaurant generell seit jeher ein gern gesehener Gast und willkommener Begleiter. Mit den Katzen verhält es sich freilich anders.

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