Gastro-Debatte: Nach Dobcak auch Mörwald und Co. für strenge Regeln!

Dominik Köhler

Die Gastro News Debatte rückt aktuelle und vor allem kontroverse Themen der Branche in den Vordergrund. Diesmal geht es um die Impfbereitschaft und die Einführung der 2G-Regelung in der Gastronomie. Gastro News hat bei Peter Dobcak, Toni Mörwald, Robert Huth und Michael Böhm nachgefragt und Spannendes erfahren.

Gastro News hat nachgefragt wie Wiens Gastronomen zur Impfpflicht und 2G-Regelung stehen:

Das sagt die Interessenvertretung

Peter Dobcak – Fachgruppenobmann der Gastronomie, Wirtschaftskammer Wien: „Als steuerzahlender Bürger, aber vor allem als Vertreter einer von der Pandemie besonders betroffenen Branche, frage ich schon, wie wir dazu kommen bei den inzwischen zur Verfügung stehenden Impfungen noch immer unter massiven Einschränkungen leiden zu müssen, wirtschaftlich, wie gesellschaftlich? Wie kann es sein, dass die Belegschaft der Krankenhäuser als Resultat mangelnder Konsequenz verzweifelt vor ihren Häusern demonstrieren muss, um auf den abermals aufkeimenden Wahnsinn im kommenden Winter aufmerksam zu machen? Wieso ist es den Unternehmern und ihren Mitarbeitern einfach so zuzumuten, sich jeden Tag aufs Neue mit dringend benötigten Gästen auf Diskussionen einlassen zu müssen, warum sie jetzt das Lokal nicht besuchen dürfen? Mit einer Selbstverständlichkeit, die ihresgleichen sucht, wird von der Wirtschaft erwartet, die Vorgaben der Regierung einzuhalten, obwohl jeder weiß, dass diese bloß wieder von Zögerlichkeit und Inkonsequenz diktiert sind. Führt doch endlich die allgemeine Impfpflicht ein und werdet Eurer Verantwortung gegenüber Österreich gerecht!“ (Auszug Kolumne)

Das sagt die Gastronomie

Toni Mörwald – Betreiber Die Traube: „Besser 2G als ganz zu. Denn in der gegenwärtigen Situation sollte man sich wirklich fragen ob die fehlende Impfbereitschaft rechtfertigt, die wirtschaftliche Basis einer ganzen Branche zu gefährden. Eine Branche die dann nicht mehr so funktioniert wie sie funktionieren soll. Da muss man ernst und härter durchgreifen und zur Not auch eine Impfplicht einführen. Denn am Ende des Tages geht es um die Gesundheit und das leibliche Wohl der Bevölkerung. Außerdem ist die Impfung in Österreich gratis. Sich nicht impfen zu lassen halte ich für schlichtweg unverantwortlich.“

Robert Huth – Huth Gastronomie: „Prinzipiell liegt es uns fern eine Gästegruppe auszuschließen. Aber als Gastronom und Unternehmer ist es natürlich besser 2G-Maßnahmen zu befolgen, als wieder vor kalten Öfen und einer trockenen Schank zu stehen. Jede Form der Wirtschaftlichkeit unserer Betriebe ist besser als gar kein Geschäft. Wir können und müssen daher mit der 2G-Regelung ganz gut leben.

Michael Böhm – Landgasthaus Böhm: „In erster Linie ist es wichtig, dass bei uns alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeit voll durchgeimpft sind. Für die Belegschaft macht es daher keinen Unterschied. Wir haben täglich mit Menschen Kontakt, die Gesundheit zu schützen halte ich deshalb für das Wichtigste. Die Einführung von 2G in der Gastronomie ist zwar ein drastischer Schritt, zum Schutz der Gesundheit aber nachvollziehbar. Es ist schade, dass ein medizinisches Desaster, das uns seit fast zwei Jahren fest im Griff hat, eine politische Spaltung im Land ausgelöst hat. Eine Gesellschaft geteilt in Impfbefürworter und Impfgegner. Das halte ich für eine äußert schwierige und bedenkliche Entwicklung. Zumal die Bereitschaft sich für den Urlaub in einem tropischen Land impfen zu lassen, stets verpflichtend und von den Menschen verstanden wurde.“

Was sagen Sie dazu?

Ist die Einführung der 2G-Regel ein notwendiger Schritt zur Wahrung der allgemeinen Gesundheit oder eine willkürliche Attacke auf die Branche und den ungeimpften Teil der Bevölkerung? Jetzt ist Ihre Meinung gefragt. Wir freuen uns über anregende Kommentare auf unserer Facebook-Seite zum Thema: 2G-Regel in der Gastronomie.