Genuss-Erlebnis: Ein Abend im Das Schick!

Dominik Köhler

Gastro.News besuchte das Restaurant Das Schick und ließ sich einen Abend lang verwöhnen ©Culinarius

Zu Besuch im renommierten Haubenrestaurant Das Schick, lassen wir uns einen Abend lang von Küchenchef Gerasimos Kavalieris und seinem Team verwöhnen, während die Restaurantleiterin Nicole Apflauer mit Gastgeberqualitäten zu überzeugen versteht.

Herzlich in Empfang genommen, werden wir von der sympathischen Restaurantleiterin Nicole Apflauer zu unserem Tisch für den heutigen Abend geführt. Wunderbar gedeckt, liebevoll dekoriert und mit Blick über ganz Wien versprechen schon die ersten Eindrücke in dem mit 3 Hauben ausgezeichnetem Restaurant am  Parkring, Großes. Nach einer kurzen Ankunftszeit heißt uns das Team mit einem flüssigen Aperitif am Tisch noch einmal herzlich willkommen. „Der Schick“ ist ein vollmundiger Drink, der mir reichlich Power daherkommt und dank der aromatischen Zwetschken-Rosmarin Essenz, veredelt mit einem Hauch Kardamom-Dust schon vorab Lust auf das macht, was noch kommt. Und der obendrein perfekt zur kühlen Jahreszeit passt. Ein mehr als gelungener Auftakt in den Abend.

Küchenchef Kavalieris lässt Grüßen

Kavalieris Gruß aus der Küche ©Culinarius

Weiter geht die kulinarische Reise aus der Feder des Küchenchefs Gerasimos Kavalieris mit einem Gruß aus der Küche, bestehend aus einem Beef Tartar im Stanitzl, Rote Beete Eclairs gefüllt mit einer luftig leichten Kren-Creme, Ziegenfrischkäse-Pralinen und einer Maronischaumsuppe mit Trüffel, die es so in Wien bestimmt kein zweites Mal zu finden gibt. Heiß serviert, lässt schon der Duft das Wasser im Mund zusammenrinnen. Vorsichtig und mit angespitzten Lippen genießen wir das Spiel der Aromen, das auch nach dem letzten Schluck noch lange am Gaumen erhalten bleibt. Mit dem Beef Tartar im Stanitzl und den Rote Beete Eclairs interpretiert Kavalieris kulinarische Klassiker neu und macht auch vor der optischen Umsetzung nicht halt. So darf es zu allzu gerne weitergehen.

Eine Vorspeise der Illusionen

Es kommt anders als erwartet ©Culinarius

Die Restaurantleiterin Nicole Apfelauer bringt uns nach dem Welcome Drink und einer Flasche Wasser den ersten Wein-Gang des Abends. Ein Gewürztraminer vom Stift Klosterneubug aus dem Jahr 2021 mit leichten Honig- und Gewürznoten darf es sein. Süffig, bekömmlich und leicht, lassen sich davon auch gerne zwei Gläser trinken. Oder sogar mehr. Mit der Vorspeise schafft es Kavalieris dann erneut zu überraschen. Hier spielt die Präsentation dem Geschmack einen Streich und sorgt für allerhand Überraschungsmomente. Ein rosa Knödel, begleitet von vergoldeten Macadamianüssen und ein Eis lassen eher auf ein Dessert, als auf eine Vorspeise schließen. Das täuscht, denn das Entenleber Parfait in roter Beete Crumble ist herrlich zart und perfekt abgeschmeckt. Und das Eis aus Entenleber zählt ohne Frage zu den absoluten Highlights des Abends. Mild, zart schmelzend und so fein im Geschmack, dass sich selbst Kinder daran erfreuen, macht das Küchenteam mit der Kreation selbst den innovativsten Köpfen in Sachen Eis-Neuheiten gehörig Konkurrenz. Und übrigens, tatsächlich hat sich ein Kind an einem der Nachbartische an dem herrlich kalten Genuss vergnügt.

Ein Hauptgang für Auge und Gaumen

Qualität die man schmeckt ©Culinarius

Schon dürfen wir uns über die zweite Weinrunde des Abends freuen. Diesmal ist es ein Roter. Und was für einer. Der 2016er Victorina Toro, in dem sich die lieben Tannine nur noch sporadisch tummeln, ist mit seinen 14,5 Prozent ein Schwergewicht unter seinesgleichen. Wuchtig mit viel Schönem von der Johannesbeere stellt er sich als idealer Begleiter des Hauptgangs vor. Dieser kommt in Form einer perfekt rosa gebratenen Beiried Schnitte zum Gast, begleitet von samtig cremigen Spinat, einem mit reichlich Röstaromen ausgestattetem Mais, Buchenpilzen, einem mit zartem Rindsbackerl gefüllten Kartoffelcroissant und einem kräftigen Sud, von dem man nicht genug haben kann. Hier lässt Kavalieris die Qualität der Zutaten für sich sprechen. Und das gelingt. Der Hauptgang ist harmonisch abgeschmeckt und wunderbar ausbalanciert, filigran angerichtet und ein Genuss für Auge und Gaumen. Pause.

Reset vor dem süßen Finale

Genuss für Auge und Gaumen ©Culinarius

Die Teller sind abgeräumt, das Wasser nachgeschenkt und die Zeit reif für den bereits dritten Wein-Gang des Abends. Eine Velich Beerenauslese aus dem Jahr 2014 stellt sich vor. Süß, dick, dicht und mit einer starken Rosinen-Note steht fest, das Dessert kann kommen. Und auch hier versteht Kavalieris seine Gäste nicht nur geschmacklich zu begeistern, denn die Schokoriegel in Form von überdimensionierten Legosteinen, lösen beim Anstechen beinahe ein schlechtes Gewissen aus. Das dann aber ebenso schnell wieder vergessen ist. Bevor es aber losgeht, empfiehlt uns die Restaurantleiterin einen Moment der Geduld, um auf der kleinen Szechuan-Pfefferblüte zu kauen. Diese sogt für eine Art Neustart der Geschmacksknospen und bereitet so den Weg für das Dessert in aller Pracht zu glänzen. Das Salzkaramell-Eis knistert und entführt in eine Welt geschmacklicher Gegensätze. Die Brombeeren sind herrlich süß und das Grande Finale ein mehr als gelungenes Spiel unterschiedlicher Texturen, Temperaturen und Aromen. Ein toller Abschluss, eines fantastischen Abends.

Ein letzter Blick bevor der Abend endet

Blick über die Dächer Wiens ©Culinarius

Zu guter Letzt führt uns Nicole Apflauer noch für einen kurzen Moment auf die wohl schönste Dachterrasse der Stadt, wo wir in der Stille der Nacht den Blick über Wien genießen. Danke für die unvergessliche Zeit an das gesamte Das Schick Team. Wir kommen gerne wieder.

Restaurant Das Schick
Adresse: Parkring 12, 1010 Wien 
Telefon: 01 51480417
Website: Das Schick