Jakob Szedonja wurde von Gault & Millau als Patissier des Jahres 2025 ausgezeichnet. Im Restaurant Apron kreiert er Desserts, Petit Fours und Co. in subtiler und eleganter Handschrift. Gastro.News hat den Wiener getroffen.
Die Hingabe zahlt sich aus: Jakob Szedonja darf sich über die Auszeichnung „Patissier des Jahres 2025“ von Gault & Millau freuen. Eine Ehrung, die unerwartet kam und auf die man kaum hinarbeiten kann: „Das ist tatsächlich meine erste Auszeichnung, und sie kam völlig überraschend. Auf so etwas kann man sich nicht wirklich vorbereiten – umso größer war die Freude!“, so der 23-jährige Wiener.
Seit 2024 im Apron
Sein traditionelles Handwerk hat er im Hotel Imperial erlernt, sowie in der Patisserie-Meisterklasse in der Gastgewerbefachschule am Judenplatz. Seine ersten beruflichen Stationen brachten ihn in die Schweiz, nach Berlin, sowie schließlich zurück nach Wien ins Hotel Sacher als Commis und Demi Chef de Partie. „Nebenbei habe ich regelmäßig Zusatzausbildungen absolviert, etwa zum Lehrlingsausbilder, zum Bier-Jungsommelier und ein önologisches Praktikum. Langweilig wurde mir nie,“ schmunzelt der Patissier. Im Mai 2024 wechselte Jakob schließlich in das mit einem Michelin-Stern und vier Hauben ausgezeichnete Restaurant Apron am Wiener Heumarkt.
Besondere Handschrift & große Ziele
In der täglichen Arbeit des Fine Dining heißt es, einen genauen Überblick zu bewahren, und Fingerspitzengefühl einzusetzen: „Ich leite den Patisserie-Posten und entwickle die Desserts, Pré-Desserts und Petit Fours im Fine Dining Restaurant sowie auch die süßen Speisen für die angrenzende Apron Bar. Da ich alleine für die Patisserie verantwortlich bin, ist es manchmal eine echte Herausforderung, den Überblick zu behalten – insbesondere bei kleinteiligen Aufgaben.“ Das besondere Auge für Details am Teller, wird dem Gast bereits auf den ersten Blick bewusst: „Meine Handschrift würde ich als subtil und elegant beschreiben. Ich liebe es, Vertrautes mit spannenden, neuen Akzenten zu kombinieren, um ein einzigartiges Genusserlebnis für die Gäste zu schaffen. Eine meiner Lieblingszutaten ist Tahiti-Vanille. Egal ob pur, verarbeitet oder geräuchert – Vanille ist unglaublich vielseitig und ein Produkt, das bei mir niemals ausgehen darf. „
So himmlisch süß die Dessertkreationen des Ausnahmetalents auch sind – was nach einer romantischen Arbeit klingt, ist nicht automatisch ein Zuckerschlecken. „Die Branche ist hart und gnadenlos – von unbezahlten Überstunden bis hin zu fehlender Wertschätzung habe ich schon vieles erlebt. Doch um erfolgreich zu sein, braucht man einen langen Atem und viel Durchhaltevermögen.“ Und nach einer solchen Auszeichnung wie jener von Gault & Millau darf man sich auch die nächsten großen Ziele setzen – und nach den Sternen greifen. „Anlässlich des kommenden Guide Michelin bin ich gespannt darauf, für das Apron einen Stern mitzuerkochen.“