Jubiläumsjahr des Gault&Millau: Überraschungen in der Haubenküche

Verena Demmel

Der bekannte Restaurantführer Gault&Millau feiert sein 40. Jubiläum. Auch dieses Jahr wurden wieder die begehrten Gault&Millau Hauben, die neben den Michelin Sternen die bedeutendste Auszeichnung der Haute Cuisine darstellen, vergeben. Dabei gab es auch in Wien einige bemerkenswerte Überraschungen.

 Im Jahre 1980 erschien der ursprünglich in Frankreich gegründete Restaurantführer Gault&Millau zum ersten Mal in einer Österreichausgabe. Seitdem zeichnet Gault&Millau Jahr für Jahr österreichweit die besten Restaurants aus. Der Restaurantführer geht hierbei nach einem Punktesystem von 12,5 bis 20 Punkten vor: bei 13 und 14 Punkten wird eine Haube vergeben, bei 15 und 16 zwei, bei 17 und 18 drei und ab 19 Punkten erhält man die begehrten vier Hauben, die Höchstnote, die die weltweit besten Restaurants auszeichnet. Während es im Gründungsjahr noch 16 Haubenlokale in Österreich gab, sind es fast 40 Jahre später unglaubliche 654. In Wien allein befinden sich 133 dieser Lokale herausragender Küche. Einige davon konnten mit ihren herausragenden Kreationen dieses Jahr so überzeugen, dass sie an Punkten dazugewinnen konnten.

 

 

Exquisite Haubenküche in Wien

Österreich ist um ein neues 4-Hauben Lokal reicher, und das in Wien. Der Ausnahmekoch Konstantin Filippou schafft es mit seinem gleichnamigen Restaurant auf das Level der nun insgesamt fünf 4-Haubenlokale in ganz Österreich und steigt damit in einen kleinen, handverlesenen Kreis auf. Der neue Koch der kulinarischen Oberliga schaffte es mit herausragenden Kreationen und einem hohen Maß an Perfektion an die Spitze.

Aber auch andere Lokale in Wien haben es geschafft, ihre Küche auf ein neues Niveau zu bringen und eine Haube dazuzugewinnen. Den atemberaubenden Sprung von null auf direkt drei Hauben hat in diesem Jahr Fabian Günzel mit seinem Lokal Aend in Wien geschafft. Auf das 3-Hauben Niveau ebenfalls neu hinzugekommen sind in Wien Juan Amador mit seinem Lokal „Amador“ und Roland Huber mit „Le Ciel“. Laut Gault&Millau scheint der Sprung zur vierten Haube ebenfalls in greifbarer Nähe.

Ebenfalls neu eingestiegen auf das Haubenniveau sind mit 13 Punkten unter anderem die Lokale Beef & Glory, Bits & Bites, Paco, Door No.8 und The View, allesamt in Wien. Aber auch einige andere Lokale konnten Punkte dazugewinnen, so steigerten sich beispielsweise Das Wieden, das Sakai und die Gastwirtschaft Durchhaus um jeweils einen Punkt von 13 auf 14 und sind somit der begehrten zweiten Haube ein Stückchen nähergekommen. Gleichbleibend herausragende Küche mit einer Haube haben unter anderem die Huth Gastwirtschaft, die nach wie vor mit einfallsreicher österreichischer Wirtshausküche überzeugt oder etwa der Pichlmaiers zum Herkner, dessen auf den ersten Blick recht einfach gehaltenen Gerichte mit kulinarischer Raffinesse überzeugen. Insgesamt wurden allein in Wien 181 Hauben vergeben, alle aus dem gleichen Grund heraus – eine außergewöhnliche, herausragende Küche.