Kolumne: Danke Wien! (Peter Dobcak)

Dominik Köhler

Peter Dobcak, Obmann der Fachgruppe Gastronomie der Wirtschaftskammer Wien ©Culinarius

Persönlich ein sehr friedfertiger Mensch, bin ich doch bekannt für meine offenen Worte, wenn es darum geht auf Missstände hinzuweisen oder für die Gastronomie in Wien bessere Rahmenbedingungen zu fordern.

Glücklicherweise gibt es aber auch berechtigten Grund zu Lob und Dank, wenn unserer gebeutelten Branche Unterstützung widerfährt. Da Maßnahmen eher einzeln und zeitlich verzögert kommen, fällt die Fülle derselben oft gar nicht auf. Ich gebe gerne zu, auch mir sind nicht alle unterstützenden Maßnahmen im Gedächtnis geblieben.

Bei einem kürzlich stattgefundenen Runden Tisch im Rathaus, hat Stadtrat Peter Hanke den teilnehmenden GastronomInnen eine Liste der in den letzten Jahren durchgeführten Maßnahmen präsentiert. Ich werde diesen und weitere Newsletter zum Anlass nehmen, auf die einzelnen Maßnahmen einzugehen. Vielleicht kennt manch interessierte Kollegin oder Kollege auch nicht alle davon und wird diese in Zukunft nützen. Manche dieser Unterstützungen, so wie zum Beispiel der Wiener Gastro Gutschein, sind schon abgeschlossen.

Bleiben wir beim Wiener Gastro Gutschein als eine der kreativsten und effizientesten Fördermaßnahmen seitens der Stadt während der Pandemie. Ziel des Wiener Gastro Gutscheins war es, den Wienerinnen und Wienern ein Stück Lebensqualität zurückzugeben und gleichzeitig die Wiener Gastro-Betriebe und Kaffeehäuser zu unterstützen. Dabei ging es nicht nur um eine wirtschaftliche Starthilfe nach dem Lockdown, sondern auch um bestmögliche Sicherung der mehr als 60.000 Arbeitsplätze in der Branche.

An über 940.000 Wiener Haushalte wurden Wiener Gastro-Gutscheine versandt. Über 3.721 Wiener Gastronomiebetriebe waren registriert. Insgesamt wurden 781.006 Gutscheine mit einem Wert von über 30 Millionen Euro eingelöst. Das Feedback bei meinen Betriebsbesuchen damals war überwältigend positiv. Eine wirklich rasche und unbürokratische Hilfe für die Bevölkerung und die Betriebe.

Eine weitere sehr hilfreiche Maßnahme war die Erleichterung bei Abgaben & Gebühren.

Die Stadt Wien hat sehr rasch nach Beginn der Covid 19 Krise Erleichterungen bei Abgaben im Zusammenhang mit Covid 19 möglich gemacht. Im Rahmen der Wiener Abgabenordnung wurde für alle Gebühren (Wasser, Abwasser, Müll, Kommunalsteuer, DG-Abgabe etc.) festgesetzt, dass eine einfache Antragstellung (per Mail) auf Raten- und Stundungsmöglichkeiten ausreicht und darüber hinaus Stundungs- und Säumniszuschläge ausgesetzt werden. Dieses Modell wurde mit 1. Oktober 2021 von einem neuen Ratenzahlungsmodell abgelöst, das eine Ratenzahlung bis zu 33 Monate unter Entfall von Zinsen ermöglicht. Darüber hinaus können Gebrauchsabgaben, wie beispielsweise für Schanigärten, Kioske etc. bei einer Betroffenheit oder Beeinträchtigung durch die Covid 19  Krise, nach wie vor bis auf Null herabgesetzt werden. Bei einem Lockdown der einen Betrieb verhindert entfällt die Gebrauchsabgabe von Gesetzes wegen komplett.

Im Kampf gegen die Corona-Krise wurde bisher 2 x die Möglichkeit geschaffen, die Schanigärten im Winter in voller Größe stehen zu lassen. Dies ersparte uns sowohl Ab- und Aufbaukosten als auch die Lagerkosten. Für die meisten von uns eine Ersparnis von vielen Tausend Euro.

Fortsetzung folgt….
Euer
Peter Dobcak