Kolumne: Hoch die Gänse! (Peter Dobcak)

Dominik Köhler

Peter Dobcak, Obmann der Fachgruppe Gastronomie der Wirtschaftskammer Wien ©Culinarius

Bei mehr als 6000 Mitgliedern in meiner Fachgruppe sind die Meinungen und Eindrücke, die mir bei meinen Betriebsbesuchen vermittelt werden, sehr vielfältig. Manchen Betrieben geht es wirklich schlecht, andere wiederum haben einen wirtschaftlich großartigen Sommer hinter sich. Was allen gemein ist, sind die drei großen Herausforderungen: Energiepreiserhöhung bis zum 13-fachen, stark erhöhte Personalkosten und explodierenden Kosten beim Wareneinkauf. All das zwingt einen verantwortungsvollen Unternehmer oder Unternehmerin die Verkaufspreise neu zu kalkulieren. Geht es rein nach den Zahlen wäre bei manchen Speisen eine Preiserhöhung von 40% und mehr notwendig.

Selbstverständlich ist uns bewußt, dass auch mehr und mehr unserer Gäste einen kritischen Blick in ihre Geldbörse werfen und sich überlegen, wofür sie ihr Geld ausgeben. Dass dabei Restaurantbesuche verringert oder ganz gestrichen werden, ist zu befürchten. Noch dazu, wenn die notwendigen Preissteigerungen tatsächlich direkt an die Gäste weitergegeben werden.

Bald geht für die Gastronomie die so wichtige Herbstsaison los. November mit dem Martinigansl und Dezember mit den Weihnachtsfeiern sind für uns die umsatzstärksten Monate. Es herrscht großes Bangen, ob unsere Gäste der Tradition folgen oder auch hier schon gespart wird.

Wir haben mittels einer Umfrage bei unseren Gästen nachgefragt und ein durchaus hoffnungsvolles Bild bekommen. Mit einem Wort, die Menschen freuen sich auf die Martiniganslzeit und werden diese auch genießen. Vielleicht nicht so oft wie vor der Pandemie, aber doch so, dass wir optimistisch in den Herbst gehen können.

Euer
Peter Dobcak