Kolumne: Stecker raus (Peter Dobcak)

Dominik Köhler

Peter Dobcak, Obmann der Fachgruppe Gastronomie der Wirtschaftskammer Wien ©Culinarius

Ursprünglich wollte ich meiner Kolumne den Titel „Der programmierte Wahnsinn“ geben, doch „Stecker raus und Schluss“ trifft es wohl besser. Mit der eher bescheidenen Unterstützung von 30% um die Steigerung bei den Energiekosten abzufedern, hat die Regierung ein klares Zeichen gesetzt.

Mit Riesenschritten geht es Richtung Jahresende, viele von uns, glücklicherweise abgelenkt durch ein wirklich gutes Weihnachtsgeschäft, haben noch keine Ahnung womit sie die Rechnung für die neuen, von den Energieanbietern aufgezwungenen, Verträge zahlen sollen. Die erste Rate wird vielleicht noch zu stemmen sein, doch was dann?

Wir sind leider nicht die Einzigen, die mit erhöhten Energiekosten zu kämpfen haben. Es betrifft nahezu die gesamte Wirtschaft und auch unsere Gäste. Jetzt wird noch gefeiert, doch es bleibt abzuwarten, ob das Fest nicht mit Jahreswechsel zu Ende ist. Sollte der Umsatz über die traditionell schwächeren Monate Jänner und Februar hinaus merklich einbrechen, fehlt die Liquidität um die Stromrechnungen bezahlen zu können. Mehr und mehr Gastronomen planen daher das Weihnachtsgeschäft noch machen zu wollen und ab dem kommenden Jahr ihren Betrieb zu schließen. Die Statistik zeigt jetzt bereits deutlich mehr Betriebsschließungen als in den vergangenen Jahren.

Der Regierung ist die Situation wohl bewußt, trotzdem gibt es noch immer keine vernünftige Lösung. Weder auf europäischer Ebene noch auf Bundesebene.

Es ist völlig unverständlich, jetzt, nachdem die Tourismuswirtschaft mit mehr als 14 Milliarden Euro staatlicher Unterstützung durch die Pandemie gebracht wurde, dieses Investment durch derart fahrlässiges Handeln zu gefährden.

In Deutschland gibt es den sogenannten „Doppel-Wumms“, heißt 200 Milliarden Strom- und Gasbremse plus Energiesparanreize.

Den einzigen Wumms den ich in Österreich am Horizont sehe, ist jener, wenn die Wirtschaft und da besonders die Gastronomie, endgültig gegen die Wand kracht. Da mögen die Wirtschaftsinstitute noch so gescheite Prognosen abgeben.

Euer
Peter Dobcak