Le Petit Bazar: Simone & Daniela bringen Frankreich nach Wien

Anne Marie Bakendire

(v.l.n.r.) Daniela Pattart, Christopher Wayd und Simone Oremovic © Redaktion

Wenn am 30. Mai Le Petit Bazar am Wiener Karmelitermarkt zum Soft Opening lädt, geht für zwei Frauen ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Daniela Pattart und Simone Oremovic bringen mit ihrem neuen Bistrot-Boutique nicht einfach nur französische Spezialitäten nach Wien – sie bringen ein ganzes Lebensgefühl mit. Dabei ist das Projekt nicht aus einer spontanen Laune heraus entstanden. Ganz im Gegenteil: Die Idee trugen beide lange mit sich herum. Es war ein Kindheitstraum und ein Herzenswunsch von uns beiden. Beide sind in der Nähe des Marktes aufgewachsen. Der Ort ist ihnen vertraut, fast wie ein alter Freund.

Frankreich im Herzen und jetzt auch im Sortiment

Daniela Pattart und Simone Oremovic teilen nicht nur eine jahrzehntelange Freundschaft, sondern auch eine gemeinsame Geschichte: Beide besuchten einst das Lycée Français in Wien, genauso wie später ihre eigenen Kinder. Frankreich war also nie weit entfernt – kulturell wie emotional. Es ist genau dieses Lebensgefühl, diese tiefe Verbundenheit zur französischen Kultur, die nun am Karmelitermarkt ein Zuhause gefunden hat. Die Idee zu dem neuen Konzept von Le Petit Bazar ist kein Zufallsprodukt. Daniela führt ihren Concept Store in der Porzellangasse bereits seit 2017 unter dem Namen Le Petit Bazar. Damals wurde der frühere Name nanou! aufgegeben und der neue Name eingeführt. Jetzt, einige Jahre später, haben Daniela und Simone das Konzept weiterentwickelt und neu ausgerichtet – den Namen aber bewusst beibehalten.

In die eine Stadt wirst du hineingeboren – in die andere verliebst du dich.

Daniela Pattart und Simone Oremovic, Inhaberinnen von Le Petit Bazar

Der Standort am Karmelitermarkt ist dabei kein Zufall, sondern fast schon symbolisch. Beide sind in der Gegend aufgewachsen, Simone kennt den Markt von klein auf – ihr Vater war sogar maßgeblich an dessen Revitalisierung beteiligt. Es war also eine Art Rückkehr zu den Wurzeln, aber mit Blick nach vorne. Während Simone heute hauptberuflich in einem anderen Feld tätig ist, beschreibt sie Le Petit Bazar als ihr Herzensprojekt. Die Konzeptarbeit, die Gestaltung, der feine rote Faden – all das entstand in enger Zusammenarbeit. Daniela übernimmt die Rolle der Geschäftsführerin, bringt 15 Jahre Erfahrung mit und verleiht dem neuen Ort ihren Stil. Entstanden ist ein Ort zwischen Feinkost, französischem Bistro und Boutique – ganz ohne Chichi, aber mit viel „savoir-vivre“. Ein Platz, der nicht nur Croissants, sondern ein Lebensgefühl serviert – mit Duft von Buttergebäck, französischer Musik im Hintergrund und dem Gefühl, in einem kleinen Pariser Viertel gelandet zu sein.

Bistrot trifft Boutique

Was Le Petit Bazar so besonders macht, ist der gekonnte Mix aus Feinkostladen, Boutique und Bistrot. Das gastronomische Herzstück ist vielseitig: Es gibt Galettes aus Buchweizenmehl, süße Crêpes, jeden Tag eine frische Quiche und eine Tarte – und am Vormittag ein typisch französisches Frühstück mit knusprigem Baguette, Croissant, Butter und Marmelade. Am Nachmittag laden Apéro-Platten zum Verweilen ein – gefüllt mit Spezialitäten aus dem hauseigenen Feinkostsortiment. Ein charmantes Ausgabefenster zur Marktseite schafft Nähe: So wird aus einem schnellen Snack ein kleiner Genussmoment im Vorbeigehen – für Stammgäste ebenso wie für flanierende Marktbesucher.

Wir wollten kein Konzept schaffen, das jedem Trend hinterherläuft. Für uns zählen Qualität, Authentizität und die Dinge, die wir selbst lieben zu essen und zu erleben. Klar bieten wir auch vegetarische und vegane Optionen an, doch wir setzen keine Labels darauf. Wichtig ist uns, dass sich bei uns jeder wohlfühlt – aber eben auf unsere ganz persönliche Weise.

Simone Oremovic, Inhaberin von Le Petit Bazar

Doch Le Petit Bazar ist mehr als ein Ort für gutes Essen. Es ist ein Ort des Lebensgefühls, geprägt von einer Atmosphäre, die Wärme und Leichtigkeit verbindet. Jedes Produkt ist mit Bedacht gewählt, um genau dieses Gefühl einzufangen. Die beiden Inhaberinnen folgen dabei keinem Hype, sondern ihrer eigenen Überzeugung. Daniela betont, wie wichtig es ihnen ist, authentisch zu bleiben und sich nicht zu verstellen. Alles, was sie anbieten, aus eigener Erfahrung und großer Leidenschaft stammt. Das Konzept ist nicht künstlich konstruiert, sondern organisch gewachsen – und genau diese Echtheit sollen die Gäste spüren, wenn sie bei ihnen sitzen und den ersten Bissen genießen.

In den letzten Jahren sind zwar einige französische Lokale entstanden, aber in genau dieser Kombination und Atmosphäre gibt es das hier in der Gegend noch nicht. Ich bin überzeugt, dass dafür noch Platz ist – und wir genau das bieten.

Daniela Pattart, Inhaberin von Le Petit Bazar

Mehr als ein Lokal: ein Ort für die Community

Nicht nur die Produkte, auch das Gefühl soll bei Le Petit Bazar stimmen. Es soll ein Ort für alle sein – für die Nachbarschaft, für Marktbesucher:innen und für Neugierige. Gerade der Karmelitermarkt hat für die beiden Gründerinnen eine besondere Bedeutung. Für sie ist der Markt nicht nur eine wichtige Infrastruktur, sondern ein Ort mit viel Identität und Geschichte. Er erfüllt einen Versorgungsauftrag, aber auch eine soziale Funktion. Deshalb legen Simone und Daniela großen Wert darauf, dass ihr Lokal offen und einladend für alle Menschen der Umgebung bleibt.

Simone wird im Tagesgeschäft kaum präsent sein, dennoch ist sie emotional tief verbunden und hat den Aufbau des Konzeptes von Anfang an mitgestaltet. Die operative Verantwortung liegt bei Daniela, die von Koch Christopher Wayd unterstützt wird, der mit viel Herzblut dabei ist. Auch Simones Tochter hilft zu Beginn aus. Sie starten als kleines Team, aber mit großer Freude, betont Daniela. Sie möchte das Lokal gemeinsam mit den Menschen der Nachbarschaft weiterentwickeln – hinhören, anpassen, mitwachsen. Le Petit Bazar ist kein starres Konzept, sondern eine Einladung zum Mitgestalten.

Le Petit Bazar ist ein Ort für Genussmenschen

Die frankreichaffinen Inhaberinnen möchten vor allem, dass ihre Gäste bei ihnen die Zeit vergessen. Sie sollen sich unbeschwert fühlen – fast so, als wären sie in einem charmanten, leichten und echten Paris-Erlebnis. Für die beiden ist Genuss kein Luxus, sondern ein Lebensstil. Dieser zeigt sich in jedem Detail ihres Lokals. Von den sorgfältig ausgewählten französischen Produkten über das liebevoll zubereitete Frühstück bis hin zur Keramiktasse, aus der der Kaffee getrunken wird.

Mit der offiziellen Neueröffnung am 30. Mai laden sie alle Genussmenschen herzlich ein. Sie sollen vorbeikommen, die besondere Atmosphäre erleben und für einen Moment dem Alltag entfliehen. Die Inhaberinnen wollen einen Ort schaffen, an dem man nicht nur isst, sondern sich wirklich wohlfühlt. Ein Rückzugsort mitten in der Stadt, der zum Entspannen, Genießen und Auftanken einlädt. Am Ende ist ihr größter Wunsch, dass die Gäste diesen Platz genauso lieben wie sie selbst. Dass sie immer wieder gerne zurückkommen, um kleine Genussmomente zu erleben und das französische Lebensgefühl hautnah zu spüren.