Mal anders herum – Der Anfang der Geschäftsidee

Der Bierexpress bringt das Bier per Eisenbahn an den Tisch.

Wien (Culinarius) Wenn man mit seinem Betrieb dauerhaften Erfolg haben will, braucht man eine marktgerechte Geschäftsidee. Dass ist unbestritten! Aber woher nehmen? Denkt man rein gastronomisch, landet man schnell da, wo die meisten Konkurrenten sind. Nämlich beim besonderen Essen, beim besonderen Trinken oder bei der besonderen Einrichtung und Atmosphäre des Betriebes und seines Angebotes. In der Regel ein teurer Weg. Aber deshalb nicht unbedingt erfolgreich. Der Unternehmensberater Ludwig Kleymans beschreibt in diesem Artikel, wie man dabei ganz primitiv von vorne anfangen sollte.

Also: Woraus besteht das menschliche Leben? Aus der Arbeit und der Freizeit! Das ist die Lebenszeit. Man arbeitet dafür, dass die Anderen eine sinnerfüllte, nachhaltig schöne Freizeit verbringen. Und die Anderen, also die Gäste, sollten dafür sorgen, dass man in der Arbeitszeit von ihnen so viel Geld bekommt, dass man sein Leben finanzieren und seine Freizeit genießen kann. Der Ansatz ist simpel aber wichtig! Wann haben die Gäste eine sinnerfüllte Freizeit? Wenn sie sich beim Gastgeber wohlfühlen, mit ihm und seinem Angebot zufrieden sind, einfach eine schöne Zeit verbringen. Und die Gastronomen? Wann haben die eine zufriedenstellende Arbeitszeit? Wenn sie sich wohl fühlen, in ihrem Betrieb gern arbeiten und dafür auch noch ausreichend bezahlt werden. Also beide Seiten, Gäste und Unternehmer wollen, wenn sie zusammentreffen, keine Zeit verschleudern, sondern jeder nach seinen Ansprüchen etwas „Vernünftiges und Schönes“ tun!

Was lässt sich daraus schließen? Es geht zunächst einmal gar nicht um essen, trinken, schönes Ambiente und entsprechende Atmosphäre. Es geht darum, dass alle, die in ihrem Betrieb ihre Zeit verbringen – das sind die Unternehmer, die Mitarbeiter und die Gäste – ein Stück sinnvoller Zeit zusammen verbringen. Dafür arbeiten die Unternehmer, dafür bezahlen sie ihre Mitarbeiter und dafür bezahlen die Gäste die Gastronomen. Und das führt zur alten, im Gastgewerbe seit ewigen Zeiten bekannten alten Weisheit:

„Wirt, Betrieb und Mitarbeiter und Gäste müssen eine Einheit bilden“ soll der Betrieb langfristig wirtschaftlich erfolgreich arbeiten. Wenn eine der Parteien sich nicht mehr wohlfühlt, ist das Ende vorprogrammiert.

Also wenn Sie einmal eine Stunde Zeit haben sollten, dann denken Sie über diesen Ansatz nach. Und betrachten Sie Ihren Betrieb mal aus diesem Blickwinkel. Lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf und Sie werden feststellen, dass das alles zunächst einmal gar nichts mit Geld zu tun hat, sondern mit Ideen, mit Emotionen, mit Lust und mit Durchsetzungsvermögen. Es gibt „Katzencafés“, „Eisenbahnrestaurants“ (oben ein „Bierexpress“), „Bikerbeisl“, „Papageiencafés“ und so weiter. Einfach mal nicht nur gastro…….Einfach mal nicht nur gastronomisch denken – einfach mal anders herum! Zeit ist nicht Geld, Zeit ist Leben!

Fotocredit: Ludwig Kleynmans