Neueröffnung der Woche: Mochi Kikko Bā

Marko Locatin

Mochi-Feeling goes Schleifmühlgasse. Foto: Marko Locatin

Seit 2. Juli bespielt das Mochi-Team um Eduard Diamant und Tobi Müller ein Pop-Up-Lokal in der Schleifmühlgasse 8. Bis Ende des Jahres gibt es hier, wo bis dato das Cote Sud logierte, acht kleine asiatische Gerichte. Der Haus-Sake ist köstlich, Weine liefern die Jungs vom Weinskandal – nur reservieren kann man im neuen Mochi nicht.  

„No Reservations“ lautet der Titel einer preisgekrönten TV-Show von Anthony Bourdain, in welcher  der amerikanische Küchenchef lustvoll kulinarische Abendteuer und menschliche Abgründe auslotet. Bourdain, der sich vergangenes Jahr das Leben nahm, wäre Konzept und Küche des Mochi vermutlich positiv gesinnt, herrscht hier doch wie im Stamm-Mochi auf der Praterstrasse zwar eine weltstädtische Lässigkeit, was Simon Kotvojs und Nico Talasz jedoch aus der winzigen Küche an den Gast bringen, ist präzise japanische Fusion-Kost mit einem coolen Twist.

Die Weine: Natural

Die Karte umfasst acht Gerichte und ebensoviele Weine, im Wochenrhythmus wird jeweils eine Position getauscht. Die Weinkarte bespielen die „Mochis“ in Kooperation mit den Naturalwein-Pionieren vom  Weinskandal . In der ersten Woche findet sich etwa der „Kalk und Kiesel“ vom Preisinger oder Sauvignon Blanc von Karriegel auf der Karte, gefallen hat auch der süffige weiße Burgunder der Domaine Derain. Ergänzt wird die kleine, aber feine Auswahl durch vier Sake, die ebenfalls im Rotationsprinzip wechseln. Genug getrunken, jetzt rasch zum Essen.

Die Gerichte: Mochi-Touch 

Foto: Marko Locatin

Die sowohl preislich (durchwegs unter 10 Euro) als auch von der Größe her als Vorspeisen dimensionierten Häppchen tragen deutlich die Mochi-Handschrift, den Mochi-Touch. Qualitativ hochwertige, kreative japanische Fusion-Küche die auch optisch was hermacht. Der geschmorte Octopus (butterweich) kommt mit einer roten, leicht angspicten Majonaisse, die Rotgarnele wurde mit Engelshaar behübscht. Auch das kleine Reisgericht mit knackigem Mais (natürlich: nicht aus der Dose) macht Freude, die Ceviche (siehe re.) von der Dorade detto. Um 17.30 am ersten Tag war der kleine Gastgarten bereits voll, zwei Stunden später fand man auch im Lokal kein Plätzchen mehr. Wie gesagt: No Reservation ist Konzept, man schaut zwanglos vorbei oder wie Betreiber Tobi Müller sagt: „Kommt einfach auf ein Glaserl vorbei.“
Der Name des Lokals übrigens leitet sich von Haus-Sake ab und wenn Sie keinen Platz im Kikko  finden, dann spazieren Sie vielleicht ins nahe Café Anzengruber auf ein Gulasch und ein Bier.

Kikko Bā

Schleifmühlgasse 8,
1040 Wien
Di-Sa ab 17.00.
www.mochi.at