Neueröffnung: Gemütliches & uriges Beisl „Rosi“

Lisi Brandlmaier

In der Sechshauser Straße tut sich etwas: Wo einst „Herzog’s Wirtshaus“ hungrige Gäste empfing, hat nun das „Rosi“ seinen Platz gefunden – ein charmantes Bistro mit einer Prise Nostalgie und einer ordentlichen Portion frischer Ideen. Hinter dem Konzept stehen Till Wörner, ehemaliger Steirereck-Koch, und Emanuella Ndue, Quereinsteigerin mit Gastgeber-Passion. Gemeinsam hauchen sie dem traditionsreichen Lokal, das seit 1906 besteht, neues Leben ein – mit moderner, gemüsebetonter Küche, die auch die Herzen von Fleischliebhabern höher schlagen lässt.

Von der Friseurschere zum eigenen Lokal

Wie das Ganze begann? „Beim Friseur gegenüber“, erzählt Till Wörner lachend. Dort traf er den ehemaligen Betreiber des Lokals und erfuhr, dass das Wirtshaus seit Monaten leer stand – ein trauriger Zustand für ein so geschichtsträchtiges Haus. Kurz darauf beschlossen Till und Emanuella, nach einer Reise durch Lateinamerika, die Zügel selbst in die Hand zu nehmen.

„Wir wollten etwas Eigenes schaffen, wo Tradition und Moderne sich die Hand reichen“, sagt Emanuella. Gesagt, getan: Nach umfassenden Renovierungen, bei denen der alte Boden und die Schank erhalten blieben, entstand ein Ort, der Geschichte atmet und gleichzeitig für die Zukunft bereit ist.

Wir wollten etwas Eigenes schaffen, wo Tradition und Moderne sich die Hand reichen.

Emanuella Ndue

Maultaschen, Churros und drei hauseigene Weine

Die Speisekarte des Rosi macht eines sofort klar: Hier wird experimentiert – und mit Geschmack gewonnen. „Es gibt keine klassische Wirtshausküche bei uns“, erklärt Till. Stattdessen locken kreative vegetarische Gerichte wie Sellerie-Blauschimmelkäse-Churros oder Castelfranco-Röllchen in Meyer-Zitronen-Marinade. „Als Schwabe musste ich aber natürlich Maultaschen auf die Karte setzen“, fügt er schmunzelnd hinzu. Und diese stehen nicht nur als Symbol für Kindheitserinnerungen, sondern auch für das Herzstück des Lokals: Wohlfühlen wie bei Oma daheim.

Für das passende Getränk sorgt Benedikt Strasser, der als Sommelier eine handverlesene Auswahl an Naturweinen aus Österreich und Deutschland kuratiert. „Wir haben sogar drei hauseigene Weine – das ist schon was Besonderes“, betont er.

Für viele war das Wirtshaus ein verlängertes Wohnzimmer, und genau das wollen wir wiederbeleben.

Emanuella Ndue

Wirtshaus-Flair mit Seele

Das „Rosi“ versteht sich nicht nur als Restaurant, sondern als Treffpunkt für die Nachbarschaft. „Für viele war das Wirtshaus ein verlängertes Wohnzimmer, und genau das wollen wir wiederbeleben“, erklärt Emanuella. Mit Vintage-Mobiliar, Retro-Geschirr und einer Atmosphäre, die warm und einladend ist, gelingt das mit Bravour.

Trotz der Herausforderungen in der Gastronomie – von Personalmangel bis zur wirtschaftlichen Unsicherheit – sind die Betreiber überzeugt, dass Qualität und ehrliches Handwerk sich durchsetzen. „Wenn man die Gäste ernst nimmt und ihnen einen schönen Abend beschert, funktioniert Gastronomie immer“, sagt Till mit Überzeugung.

Wenn man die Gäste ernst nimmt und ihnen einen schönen Abend beschert, funktioniert Gastronomie immer.

Till Wörner

Strenges Avocado-Verbot!

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal? Im „Rosi“ kommen keine Avocados auf den Tisch. „Saisonal, regional und nachhaltig – das ist unser Fokus“, sagt Till. Stattdessen wird fermentiert, eingelegt und kreativ mit heimischen Produkten gearbeitet. Kombiniert mit einem familiären Teamspirit und der Liebe zum Detail entsteht so ein Lokal, das eine Brücke zwischen Tradition und Innovation schlägt.

Die wichtigsten Infos im Überblick:

Adresse: Sechshauserstraße 120, 1150 Wien
Öffnungszeiten: Mittwoch von 17:30 – 23Uhr, Donnerstag von 11:30 – 23Uhr, Freitag und Samstag von 9:00 – 23Uhr
Website: HIER