Neben dem “Laolao” hat kürzlich das “Gong” eröffnet. Hier ist scharfe Suppe mit Chili, Sichuan-Pfeffer & handgezogenen Nudeln der Star. Marko Locatin war vor Ort.
Der Standort
Nahe dem Westbahnhof, am Ende der inneren Mariahilferstraße, liegen mit dem “Laolao” und dem “Gong” („Gōng“ dt. Palast) gleich zwei empfehlenswerte chinesische Restaurants (Genuss-Tipps der chinesischen Küche lesen Sie HIER) nebeneinander. Kein Zufall, betrieben werden nämlich sie unisono von Chefin Qiu Xiaomi und ihrem Mann. Beide Lokalitäten haben sich traditionellen chinesischen Speisen verschrieben. Ente und Frühlingsrollen, Dim Sum hat’s im “Laolaot”, die reichhaltigen Suppen rücken im neuen “Gong” noch stärker ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
Speis & Trank
Wir, meine geschätzte Mitverkosterin und ich, wählen drei Vorspeisen plus eine Suppe. Fünf Minuten später kommt ein Gericht namens Niu Ti Jing – Rindersehnen|Gurken |Koriander|Chili-Öl|Sichuan-Pfeffer|Ma La Sauce an den Tisch. Betäubend scharf steht in der Karte, aber das ist übertrieben. Chili und Pfeffer sind hier balanciert abgeschmeckt. Ein pikanter, fruchtiger Einsteig. Wie auch das hingerissene Hühnerfleisch ShouSiJi, eine veritable Umami-Bombe in Chengdu-Sauce mit Koriander. Mit zarterem Händchen gewürzt ist Da Bing – Hausgemachte Pfannkuchen nach Qingtian-Art |getrockneter Kohl|Schweinefaschiertes und Jungzwiebel. Jetzt aber wird’s ernst, jetzt zur Suppe.
Die Suppe kommt in einem “Traditioneller heißer Kupfertopf aus dem Jahre 1711 nach Christus”, so die Website. Natürlich, bei der Rezeptur handelt es sich um eine streng gehütetes Familiengeheimnis, kein Geheimnis hingegen: Schon die Grundbrühe strotzt vor Kraft und küchelt laut Angabe mindestens 8 Stunden. Am Tisch kocht sie rund 12 Minuten. Als Einlage haben wir Innereien gewählt und natürlich die handgezogenen Nudeln. Für die Suppe sollte man sich Zeit nehmen, Kutteln und Brokkoli langsam garen lassen, die Nudeln sind schon zu Beginn perfekt. Weich, zart, seidig und geschmeidig und doch vollmundig. Eine beglückende Erfahrung, die durch die Kraft der Suppe unterstützt wird.
©Marko Locatin
Fazit
Positiv: Hocharomatische Ma-La Vorspeisen. Die Suppe mit diversen Dopings und Einlagen spielt ganz oben mit. Ob die “Nudelsuppe” die beste der Stadt ist? Vielleicht. Sicher ist sie eine der besten.
Negativ: Mein Tee (ich hatte Oolong) spielt nicht weit oben mit. Besser da die hübsch präsentierten, hausgemachten, alkoholfreien Drinks um den gleichen Preis (6,90€).
TIPP: Eine dringende Empfehlung gilt den handgezogenen Nudeln Biang Biang Mian. Und: Löffeln Sie die Suppe bis zum letzen Rest aus, denn darin steckt die gesamte Essenz dieser “kaiserlichen” Brühe.
Gong
Mo-Fr: 17.00 – 22.00
Sa-So: 12.00 – 22.00
Mariahilfer Straße 126
1060 Wien
www.gong-malatang.at