Von JOLA zu LARA: Wie Larissa Andres und Jonathan Wittenbrink Wiens vegane Gastro-Szene revolutionieren
Larissa Andres wusste früh, dass Gastronomie ihre Welt ist – oder doch nicht? Bereits mit zwölf Jahren arbeitete sie bei einem Heurigen, absolvierte später die Tourismusschule am Semmering und ging für Saisonarbeit in die Schweiz. Doch irgendwann wuchs das Bedürfnis nach Veränderung. Ihr Plan? Ein Unternehmensführungsstudium in Wien, um sich aus der Gastronomie zu verabschieden. Doch das Schicksal – und die Liebe – hatten andere Pläne.
In Salzburg übernahm sie eine Vollzeitstelle als Restaurantleiterin, pendelte parallel nach Wien für ihr Studium und landete schließlich über Umwege im renommierten TIAN Bistro. Dort begegnete sie Jonathan Wittenbrink, der bereits überlegte, sich selbstständig zu machen. Frisch verliebt und voller Tatendrang war Larissa sofort Feuer und Flamme für seine Idee. Und so nahm das Schicksal seinen Lauf: 2022 eröffneten sie gemeinsam das JOLA – ein veganes Fine-Dining-Restaurant, das mit Kreativität und Nachhaltigkeit Wiens Gastroszene aufmischte.
JOLA: Fine Dining mit Herz und Hirn
Das JOLA sollte ursprünglich kein klassisches Fine-Dining-Restaurant werden. Doch die Liebe zum Detail, das Engagement für Qualität und die kulinarische Handschrift von Jonathan führten fast zwangsläufig in diese Richtung. Das Restaurant setzt auf saisonale, regionale Zutaten und verzichtet gänzlich auf Fleischersatzprodukte. Vielmehr geht es darum, Gemüse in den Mittelpunkt zu rücken – auf eine Art, die selbst Fleischliebhaber begeistert. Und das Konzept geht auf: 70 % der Gäste im JOLA essen normalerweise Fleisch und Fisch, lassen sich aber von der raffinierten veganen Küche überzeugen.
Doch ein gutes Restaurant ist nicht nur Kulinarik. Larissa und Jonathan legen größten Wert auf faire Arbeitszeiten und eine transparente Unternehmenskultur. Überstunden? Nur wenn sie bezahlt oder ausgeglichen werden. Nachhaltigkeit? Nicht nur auf dem Teller, sondern auch in der Teamführung.
LARA: JOLA’s lässige kleine Schwester
Und jetzt also LARA. Die Idee dazu entstand eher zufällig: Stammgäste boten den beiden an, in ein neues Projekt zu investieren. „Wir haben überlegt, wie wir etwas schaffen, das zu JOLA passt, aber eigenständig ist“, erzählt Larissa. Schnell war klar: Es wird kein Bistro, sondern ein À-la-carte-Restaurant – entspannter als JOLA, aber mit derselben kulinarischen Handschrift.
Der Name „LARA“ kam von einem alten Spitznamen Larissas, den nur ihr bester Freund aus Schulzeiten benutzte. Und natürlich schwingt die Verbindung zu JOLA mit. Dass der Name zudem weiblich ist, war Larissa wichtig: „Restaurantnamen, Straßennamen – überall dominieren Männer. Ein kleiner Beitrag zur Gleichberechtigung ist mir da wichtig.“
Was erwartet die Gäste im LARA?
„Es gibt Gerichte, die ich zuhause liebe, die aber nicht ins JOLA passen – die wird es im LARA geben“, lacht Larissa. Die Küche? Schwer zu kategorisieren. „Es ist einfach Jonathans Küche“, sagt sie. Hausgemachte Pasta wird es geben, aber keine klassische Länderküche. Keine Fleischersatzprodukte, sondern ehrliche, produktbezogene, kreative Gerichte.
Das Restaurant am Passauerplatz 2, nur ein paar Schritte vom JOLA entfernt, wird sowohl tagsüber als auch abends geöffnet sein. Frühstück, eine wechselnde Mittagskarte und eine große Dinner-Karte sind geplant. Der Eröffnungstermin steht noch nicht fest, aber frühestens im Juni 2025 wird es so weit sein.
Ein veganes Konzept für alle
JOLA und LARA setzen beide auf rein vegane Küche – aber das soll keine Hürde sein. „Wir wollen niemandem vorschreiben, wie er sich ernähren soll, sondern zeigen, wie gut es schmecken kann“, sagt Larissa. Viele Gäste kommen ohne veganen Hintergrund – und gehen mit einer neuen Begeisterung für pflanzliche Küche.
Mit JOLA haben Larissa und Jonathan bewiesen, dass veganes Fine Dining nicht nur möglich, sondern auch erfolgreich sein kann. Mit LARA erweitern sie ihr kulinarisches Universum – und machen Wiens Gastro-Szene ein weiteres Stück grüner, nachhaltiger und genussvoller.