Neueröffnung: Kabuff in Graz

Lisi Brandlmaier

Mitten im aufstrebenden Lendviertel von Graz hat das Kabuff eine beeindruckende Metamorphose durchlaufen. Was einst ein Bordell war, erstrahlt heute als charmantes Bistro mit einem kreativen Konzept und einer starken Fokussierung auf Regionalität und Saisonalität. Die Betreiber:innen Eva und Julia Schnabl sowie Klemens Grassl hauchen dem Lokal mit ihrer Vision neues Leben ein – und setzen dabei auf ehrliche, naturnahe Kulinarik.

Ein Lokal mit Geschichte

Der Name „Kabuff“ blieb nach der Übernahme eines Bordells vor elf Jahren bestehen – ein Wortspiel, das sowohl im Dialekt „Ka Puff“ als auch im Hochdeutschen als „kleiner Raum“ interpretiert werden kann. „Früher war es klein und dunkel, heute ist es nur noch klein“, scherzt das Team. Doch klein bedeutet hier keineswegs unscheinbar: Mit einem liebevoll durchdachten Interieur und einem klaren Fokus auf Details wird das Kabuff zur gastronomischen Perle.

„Eigentlich wollten wir ein Kaffeehaus mit Frühstück eröffnen“, erzählt Klemens Grassl. „Jetzt ist es doch ein Bistro mit Abendkarte geworden.“ Diese Flexibilität zeigt sich auch in der Speisekarte: Brot spielt dabei eine zentrale Rolle. Das hausgebackene Sauerteigbrot, das als ganztägige Pauschale angeboten wird, bildet die Basis vieler Gerichte. „Unsere Küche ist sehr saucenlastig, und wir lieben es, wenn die Gäste die Soßen mit Brot auftunken“, erklärt Grassl.

Kreative Küche mit Gemüse im Fokus

Die Gerichte im Kabuff sind so konzipiert, dass sie geteilt werden können – ein Konzept, das Geselligkeit fördert. Besonders beliebt sind etwa die gebratenen Kräuterseitlinge mit Eigelb, Kümmel und Kren oder die Salatherzen mit Salzzitrone, Liebstöckl-Mayonnaise und Holunderöl. Fleisch und Fisch gibt es nur, wenn deren Herkunft genau nachvollziehbar ist. Stattdessen steht Gemüse im Rampenlicht, oft ergänzt durch Fermentiertes, Eingelegtes oder Eingekochtes aus eigener Herstellung.

Das Team hinter dem Erfolg

Das Kabuff-Team bringt vielfältige Erfahrungen aus renommierten Restaurants mit: Eva Schnabl, verantwortlich für die Küche, hat zuvor im Mühltalhof bei Philip Rachinger und im Berliner „Coda“ gekocht. Julia Schnabl kümmert sich um das Restaurantmanagement, während Klemens Grassl für Design und den Servicebereich zuständig ist. Gemeinsam setzen sie auf Regionalität und Qualität. „Den puren Geschmack der Natur einzufangen, ohne ihn zu beschönigen – das ist unser Anspruch“, erklärt das Trio.

Getränke mit Charakter

Nicht nur das Essen, auch die Getränkekarte spiegelt die Philosophie des Kabuffs wider. Die Weine stammen von kleinen Winzer:innen, die auf ungeschönte und unfiltrierte Produktion setzen. Cocktails werden mit Spirituosen aus unabhängigen Destillerien gemixt, während alkoholfreie Getränke hausgemacht und mit frischen Kräutern und Beeren verfeinert werden.

Blick in die Zukunft

„In Graz wird oft das gleiche gastronomische Konzept verfolgt, doch wir sehen eine große Nachfrage nach neuen Ideen“, sagt Grassl. Das Kabuff möchte diese Lücke schließen und vegetarischer Küche sowie bewussterem Fleisch- und Fischkonsum einen höheren Stellenwert einräumen. Die bisherigen Rückmeldungen zeigen: Das Konzept kommt an. „Es ist schön zu sehen, dass Gäste neugierig auf kreative, gemüselastige Gerichte sind“, resümiert das Team.

Fazit: Ein Ort zum Verweilen

Das Kabuff steht für modernes Gastronomiedenken – ein Ort, an dem man genießt, teilt und neue Geschmäcker entdeckt. Mit seinem innovativen Ansatz und einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und Qualität bereichert es die Grazer Gastroszene. Wer auf der Suche nach einem kulinarischen Erlebnis abseits des Mainstreams ist, wird hier fündig.

Die wichtigsten Infos im Überblick

Adresse: Lendkai 13, 8020 Graz
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, 9.00-13.00 Frühstück, Kaffee, Kuchen, Drinks und 16.00-22.00 Dinner, Bio- und Naturwein
Website & Infos: HIER