Peter Schaider: Schwarze Schafe gibt es immer!

Dominik Köhler

Peter Schaider ©Culinarius

Im großen Gastro News Interview spricht der Unternehmer Peter Schaider Klartext über die aktuelle Lage im Auhof Center, die in Aussicht gestellte Impfpflicht und verrät, was er, Alexander Wurz und Toto Wolff gemeinsam haben.

Der Unternehmer Peter Scheider ist bekannt für klare Worte, eine starke Meinung und das Verständnis der Branche in Zeiten der Krise. Gastro News hat zum Interview gebeten.

Gastro News: Denkt man an die großen Verlierer der Corona-Krise, fallen einem zwei Branchen sofort ein: Die Gastronomie und Friseure. Du bist mit beiden Branchen bestens vertraut und als erfolgreicher Unternehmer direkt betroffen, wie denkst du über das vorherrschende Branchen-Bashing?
Schaider: Es ist auf jeden Fall ein enormes Problem. Denn viele Ansichten und Meinungen entsprechen nicht der Realität und werden von den Medien bewusst überspitzt dargestellt. Wir sorgen im Auhof Center stets für höchste Sicherheit. In der Gastronomie, genau wie bei den Friseuren. Darauf habe ich persönlich ein Auge.

Gastro News: Wurden in der Vergangenheit im Auhof Center unangekündigte Kontrollen von den Behörden durchgeführt?
Schaider: Natürlich gab es die. Wir sind mittlerweile schon mehrfach von der Polizei kontrolliert worden. Probleme gab es aber nie. Die Leute waren immer geimpft, genesen oder hatten einen gültigen Testnachweis dabei. Das man auf gewisse Branchen hinhaut, folgt nur einem Ziel, die Leute zum Impfgang zu bewegen. Dafür eignen sich die Friseure und Restaurants natürlich hervorragend.

Gastro News: Im Auhof Center haben sich die Betriebe stets an die Vorgaben der Regierung gehalten, das ist aber nicht überall der Fall.
Schaider: Es hat immer schwarze Schafe gegeben. Und die wird es auch immer geben. Sowohl unter den Gastronomen als auch bei den Friseuren. Daran ist nichts zu ändern. Die sogenannten Barber-Shops, die es an jeder Ecke gibt, nehmen es meines Wissens nach mit der Kontrolle nicht so genau. Genau wie die kleinen Beisln und Pubs in der Gastronomie. In denen der Franz, wenn nicht gerade Lockdown ist, ungefragt seine drei Bier am Vormittag trinkt. Ungeimpft und ungetestet. Da würde ich persönlich niemals hingehen. Und am Ende leiden die, die es ehrlich meinen unter der Sturheit und Willkür der anderen.

Gastro News: Hat sich die Gastronomie im Auhof Center im Sommer und Herbst erholen können?
Schaider: Zu weiten Teilen ja. Die Gastronomie ist in letzter Zeit sehr gut gelaufen und hat sich Schritt für Schritt zurück zu alter Stärke entwickelt. Aber natürlich sind Kunden durch die geschlossene Zeit verloren gegangen.

Gastro News: Ein sich wiederholendes Ereignis, denn die Situation scheint erneut außer Kontrolle zu geraten.
Schaider: Wir müssen endlich lernen, uns damit abzufinden, dass Corona ein Teil unseres Lebens ist. Und zumindest vorerst auch bleibt.

Gastro News: Wie gehst du mit deinen noch ungeimpften Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um?
Schaider: Ich persönlich kann meine Mitarbeiter nicht zur Impfung zwingen. Der eine lässt sich impfen, der andere nicht. Das liegt aber nicht in meinem Einflussbereich. Lieber wäre es mir natürlich, wenn alle voll immunisiert wären.

Gastro News: Wie stehst du zur allgemeinen Impfpflicht?
Schaider: Eigentlich darf das nicht sein. Denn wir leben in Österreich noch nicht in einer Diktatur. Man kann die Leute motivieren und versuchen, sie in die richtige Richtung zu lenken, aber zwingen sollte man sie nicht. Denn es gibt nach wie vor zu viele Skeptiker die sagen, dass die Phase von der Erforschung bis zur Injektion zu kurz war und bis heute ist. Viele wollen warten. Lassen sich testen, tragen Maske und vermeiden Lokale mit schlechter Belüftung oder keiner Kontrolle. Das ist eine Frage des Verstandes. In Oberösterreich haben sie auf Teufel komm raus Feuerwehrfeste gefeiert und sich dann über Corona-Cluster gewundert. Dazu muss ich aber sagen, dass es aus meiner Sicht mit der Impfung allein nicht getan ist. Erst die Kombination aus Impfung und regelmäßiger Testung garantiert den Schutz, den ich für angemessen halte, um am öffentlichen Leben teilzunehmen. Nur weil ich eine Versicherung für mein Auto abgeschlossen habe, darf ich auch nicht fahren wie ein Verrückter!

Gastro News: Eine treffende Metapher zur aktuellen Situation. In deinem Büro im Auhof Center hängen jede Menge Bilder von dir in Gesellschaft österreichischer Prominenz aus Politik, Sport und Unterhaltung. Und gleich mehrere mit den Motorsport-Legenden Alexander Wurz und Toto Wolff. Ist an dir ein Rennfahrer verloren gegangen?
Schaider: Ich war im Jahr 1997 österreichischer Tourenwagen Meister. Profession wurde aber keine daraus. In der Jugend wäre ich schnell gewesen, hatte aber kein Geld und daher keine Chance, mit dem Alter könnte ich es mir vielleicht leisten, bin aber zu langsam. Die Europa Challenge von Ferrari bin ich in den Jahren 2002, 2003 und 2013 aber noch gefahren. Das Gefühl mit 300km/h unterwegs zu sein, ist schon gewaltig.

Gastro News: Danke für das Gespräch.

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