Sandra Schmaus: Mehr Wien geht dann nicht mehr!

Dominik Köhler

Sandra Schmaus, Restaurantleitung der Wiener Wirtschaft ©Schick Hotels

Im Interview mit Gastro.News spricht die Restaurantleiterin der Wiener Wirtschaft, Sandra Schmaus über den Wiener Schmäh, Projekte im Jahr 2022 und verrät, was es braucht um als Traditionsbetrieb für den Nachwuchs als Arbeitsplatz attraktiv zu bleiben.

Gastro.News: Das Restaurant Wiener Wirtschaft ist zurück und wieder für seine Gäste geöffnet, hast du und das Team die Zeit bis dahin nutzen können?
Schmaus:
Natürlich, unter anderem war die Weiterbildung ein sehr großes Thema für uns. Ich persönlich habe die Zeit genutzt, um eine Ausbildung zur Betriebsleiterin für Hotellerie und Gastronomie am BFI zu machen.
Mein Team war in den anderen Betrieben der Schick Hotels & Restaurant beschäftig, wo viele neue Inputs für die Wiener Wirtschaft gesammelt wurden. Natürlich haben wir auch neue Partner für unser Restaurant gesucht, um noch ein größeres Angebot für unsere Gäste zu schüren.

Gastro.News: Wie war die Stimmung der Gäste an den ersten Tagen?
Schmaus:
Sehr positiv, das Schönste bisher war, als einer unserer Stammgäste zu uns kam und meinte, „endlich wieder ein gutes Mittagessen“. Wir hatten am 04. April auch mit dem Wetter Glück. Einige Gäste haben gleich ein Bier auf der Terrasse bei Sonnenschein genossen. So wie es sein soll. (lacht)

Es braucht gleichbleibende Qualität, regionale und hochwertige Produkte vereint mit kreativen kulinarischen Highlights und den typischen Wiener Schmäh!

Sandra Schmaus

Gastro.News: Wie steht es um die Stimmung im Team und den Personalstand in der Wiener Wirtschaft?
Schmaus:
Wir sind froh, dass wir fast alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder bei uns haben. Stimmung und Motivation sind großartig.
Wir sind aber auch auf der Suche und würden uns über einen Koch oder eine Köchin sowie Restaurantfachmann/frau sehr freuen. Der Vorteil bei uns ist, dass wir Sonntag Ruhetag haben. Das ist insbesondere für Familien ein oft nicht zu unterschätzender Faktor. Darum hoffen wir, schon bald „Teamnachwuchs“ bei uns zu begrüßen.

Gastro.News: Auf welche saisonalen Highlights dürfen sich die Gäste aktuell freuen?
Schmaus:
Wie die meisten Küchen ist auch die der Wiener Wirtschaft an so manche Saison gebunden, da wir versuchen hauptsächlich regional einzukaufen. Im Frühling werden Bärlauch oder Spargel aus dem Marchfeld genossen, im Sommer dominiert die Sommerfrische mit leichten Speisen, im Herbst ist Wild-Zeit und im Winter kann man sich am besten mit einer herzhaften Speise von innen wärmen. Und dazwischen gibt es noch den Aschermittwoch, das Martinigansl oder die Adventmenüs.

Gastro.News: Wie eng arbeitest du mit dem Küchenteam bei der Entwicklung neuer Gerichte oder der Wiedereinführung bewerter Klassiker zusammen?
Schmaus:
Sehr eng, wir sind ein Team! Da wir alle auch persönlich viel kulinarisch unterwegs sind, haben wir immer wieder Highlights auf der saisonalen Karte die wir gemeinsam ausprobieren, um sie dann unseren Gästen zu präsentieren. Die Wiener Küche bietet sich dafür bestens an und ist definitiv sehr weitgefächert für kreative Ideen. Mein aktueller Favorit ist das Ochsenbackerl geschmort in Zweigelt. Als Abschluss, da muss ich immer ein G´spusi genießen – Schokoküchlein mit Salzbutterkarameleis und Portwein-Kirschen.

Gastro.News: Apropos Kulinarik. Der 4. Wiener Gemeindebezirk ist bekannt für sein facettenreiches kulinarisches Angebot. Und für die Schnelllebigkeit eben dieses. Wie kann sich ein Traditionsbetrieb wie die Wiener Wirtschaft in diesem Umfeld behaupten?
Schmaus: Ganz einfach: ausschlaggebend sind gleichbleibende Qualität, regionale und hochwertige Produkte vereint mit kreativen kulinarischen Highlights und dem Wiener Schmäh!

Die Restaurantleiterin bei der Arbeit ©Schick Hotels

Gastro.News: Was braucht es heute, um als Arbeitgeber in der Branche Gastronomie für den Nachwuchs attraktiv zu bleiben?
Schmaus:
Wertschätzung, sich selbst treu bleiben zu dürfen und einen sicheren Arbeitsplatz mit verlässlicher Bezahlung. Dazu kommen noch unterschiedliche Mitarbeiterbenefits. Weiter halte ich geregelte Arbeitszeiten und ein teamorientiertes Umfeld, in dem man Ideen einbringen darf und aktiv an der Gestaltung teilnehmen kann, für ganz wichtig. Gerade für den Nachwuchs.

Gastro.News: Was macht für dich die Arbeit im Gastgewerbe besonders?
Schmaus:
In erster Linie ist es der Umgang mit den Menschen. Dabei ist jeder Tag eine kleine neue Herausforderung. Aber da ist gut so. Auch an der Entwicklung der Speisekarte zu arbeiten, um unsere Stammgäste und neuen Besucherinnen und Besucher zu überraschen, macht mir große Freude.
Das Spannende an meiner Arbeit ist außerdem die Suche nach neuen Produkten, seien es Getränkelieferanten, Weinbauern oder Schnapsbrenner. Wien hat dahingehend so ein breites und kreatives Spektrum zu bieten, dass immer wieder Neues auf einen wartet. Meine letzte Entdeckung ist unser neuer Lieferant/Produkt, HAWARA. Mehr Wien geht dann eigentlich nicht mehr.

Gastro.News: Auf welche spannenden Projekte oder Events der Wiener Wirtschaft darf man im Jahr 2022 schon freuen?
Schmaus:
Das Jahr 2022 wird unter dem Motto „Wien wie es schmeckt und Wiener Schmäh“ laufen. Wir werden den Wiener Schmäh und „Geschichten aus dem Leben“ gemeinsam mit wienerischen Schmankerl in Szene setzen. Und schon ab Anfang Juni wieder monatlich zum „Wiener Schmäh Stadl“ einladen. Darauf freuen wir uns schon sehr.

Gastro.News: Vielen Dank für das Gespräch.

Restaurant Wiener Wirtschaft
Adresse:  Wiedner Hauptstraße 27-29, 1040 Wien
Telefon: 01 22111364
Website: www.wienerwirtschaft.com

Gute Stimmung im Restaurant Wiener Wirtschaft ©Schick Hotels