Schick-Küchenchef Gerasimos Kavalieris im Interview über die Gastronomie

Nicole Porranzl

Küchenchef Gerasimos Kavalieris im Interview mit Gastro News Wien ©Das Schick

Das Schick Restaurant, mit Küchenchef Gerasimos Kavalieris an der Spitze, zählt zu den Top-Lokalen in Wien. Im Gastro News Interview erzählt der Küchenchef über die derzeitige Situation in der Gastronomie sowie seine Ideen, um diese schwierige Zeit sinnvoll zu nutzen.

Wie hat sich aus Ihrer Sicht die Gastronomie verändert?

Das Segment der Hauben Gastronomie, wo man meistens erst abends öffnet hat sich schon verändert. Die Gäste können jetzt zum Beispiel kurzfristig absagen, das konnte man vorher nicht. Anfang der Woche ist immer sehr wenig los und am Wochenende sind wir ziemlich voll. Sicherheit und Wohlbefinden sind an erster Stelle, wir bemerken sehr stark, dass die Gäste sich vor dem Besuch informieren, welche Sicherheits- und Hygienemaßnahmen wir umgesetzt haben. Auch beim Restaurant-Besuch sind die Gäste natürlich aufmerksamer als sonst, das heißt, dass Desinfektion Spender, Abstand zu den Nachbartischen sowie auch die MNS-Masken werden sehr positiv wahrgenommen.

Kann man die Krise Ihrer Meinung nach sinnvoll nutzen?

Man kann neue, kreative Ideen verwirklichen, für die man jetzt mehr Zeit hat. Wir haben neue Produkte für unsere Gäste entwickelt. Für besinnliche Stunden zu zweit haben wir das Produkt „Romantische Zweisamkeit“, bei dem man kulinarische Genüsse in einer privaten Atmosphäre mit Blick auf den Stephansdom genießen kann.
Zum anderen gibt es die Möglichkeit, „Private Dining“ in einer unserer Suiten mit bis zu 6 Personen zu buchen. In unserem El Panorama können die Gäste sogar mit bis zu 10 Personen eine Feier abhalten. Also man darf sich jetzt nicht ausruhen und muss positiv denken und die Gäste mit neuen Dingen überraschen.

Wie gehen Stammgäste mit der derzeitigen Situation um? Gibt es diesbezüglich schon Feedback?

Unsere Stammgäste unterstützen uns wirklich sehr, wir freuen uns, dass wir die Gäste nach der langen Pause wieder bei uns begrüßen durften. Die Stammgäste befürworten auch unsere Sicherheitsmaßnahmen und fühlen sich rundum wohl. Das bekommen wir immer wieder als Feedback.

Mussten Sie mit Einbußen kämpfen?

Natürlich mussten wir dies, das Restaurant war von März bis zum 28.08 geschlossen und wir haben keinen Umsatz gemacht. Im Moment geht es uns wie vielen anderen und der Umsatz ist etwas schwächer als vor der Pandemie. Auch ein Grund sind die Sitzplätze, diese müssen natürlich mit Sicherheitsabstand angeordnet sein, deshalb haben wir insgesamt weniger Sitzplätze. Derzeitig können wir von 40 Sitzplätzen nur 26 anbieten. Ein großes Steckpferd war natürlich der Veranstaltungsbereich, dieser ist sehr rückläufig bis kaum vorhanden. Firmenfeiern für die vorweihnachtliche Zeit sind fast komplett storniert worden.

Wie sehen Sie den Wert von Regionalität jetzt?

Dieser Punkt ist für uns ein wesentlicher Bestandteil, wir arbeiten mit regionalen Partnern sowie mit Partnern für Nachhaltigkeit zusammen. Dieser Aspekt ist bei den Gästen sicher wichtiger geworden. Wir beziehen unser Fleisch, Fisch und Gemüse von der Umgebung.

„Die Gäste nehmen sich jetzt viel mehr Zeit für ein Dinner. Die Krise hat uns wieder bewusst gemacht, dass man sich für das Essen Zeit nehmen und es genießen sollte. Das finde ich sehr schön und positiv,“ so Küchenchef Gerasimos Kavalieris.

Das Schick im Hotel Am Parkring
Parkring 12, 12. Stock, 1010 Wien
+43 (0)1 514 80 417
www.das-schick.at