Die Fichtegasse 2 Restaurantbetriebs GmbH aus der Wiener Innenstadt meldete am 15. Mai 2025 Konkurs an. Dort befindet sich das Restaurant „Vasco“. Es war bekannt für seine mediterrane Küche mit Gerichten aus Italien, Spanien, Portugal und Frankreich. Trotz einer Auszeichnung mit einer Haube im renommierten Gault&Millau-Führer konnte das Lokal wirtschaftlich nicht bestehen. Mit nur sieben Tischen und 18 Sitzplätzen bot Vasco ein exklusives Ambiente, das vor allem Stammgäste anzog. Insgesamt beschäftigte das Unternehmen sechs Mitarbeiter.
Ursprung und Konzept
Die Fichtegasse 2 Restaurantbetriebs GmbH übernahm den Betrieb aus der Insolvenz des Vorgängerunternehmens MI & KO Gastro GmbH. Ursprünglich verfolgte die Geschäftsführung das Ziel, am Standort ein Konzept für gehobene Gastronomie zu etablieren. Dabei sollte vor allem abends mediterrane Küche angeboten werden. Mittags plante man zudem, die umliegenden Büros mit gesunden Mittagsmenüs samt „Take Away“ zu versorgen. Aufgrund der kleinen Fläche mit nur sieben Tischen und 18 Sitzplätzen war der Betrieb von Anfang an eine Herausforderung. Zusätzlich wurde ein Gastgarten mit 14 Sitzplätzen geschaffen. Dieser konnte aber nie genutzt werden, da er wegen unsachgemäßer Einlagerung erst aufwendig saniert werden musste. Das bedeutete einen weiteren finanziellen Rückschlag und verhinderte zusätzliche Einnahmen.
Interne Schwierigkeiten und finanzielle Lage
Der Betrieb wurde durch interne Probleme erschwert: Der ursprüngliche Küchenchef musste wegen unprofessionellen Verhaltens entlassen werden. Die Suche nach einem Nachfolger zog sich über Monate hin und führte zu einer längeren Schließung, was viele Stammgäste vergraulte. Trotz der Fokussierung auf das Abendgeschäft und der Aufstockung des Personals reichte der Umsatz nicht aus, um die Kosten zu decken. Ein weiterer wichtiger Punkt war die finanzielle Unterstützung: Der einzige Gesellschafter, der die Gesellschaft bislang mit Darlehen finanzierte, war nicht mehr bereit, weitere Zuschüsse oder Kredite zu gewähren. Die Geschäftsführung sah daraufhin keine andere Möglichkeit, den Betrieb weiterzuführen. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf über 650.000 Euro – davon etwa 554.000 Euro gegenüber den Gesellschaftern, weitere 84.000 Euro an sonstigen Gläubigern und 20.000 Euro an die Vermieterin. Forderungen gegenüber Kreditkarteninstituten bestehen zwar, können jedoch die akuten Schulden nicht ausgleichen. Für das laufende Konkursverfahren wurde ein Kostenvorschuss von 4.000 Euro vom Rechtsvertreter übernommen.
Insolvenzverfahren eröffnet – keine Rettung in Sicht
Die Fichtegasse 2 Restaurantbetriebs GmbH konnte ihre finanziellen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen. Deshalb beantragte sie die Eröffnung eines Konkursverfahrens. Vor allem die hohen Darlehen der Gesellschafter belasteten das Unternehmen stark und konnten nicht zurückgezahlt werden. Die Geschäftsführung entschied sich gegen einen Sanierungsplan, da keine realistische Aussicht auf eine wirtschaftliche Erholung bestand. Das Insolvenzverfahren wird nun von einer externen Rechtsanwältin betreut. Aus diesem Grund gilt die endgültige Schließung des Restaurants als sicher.
Insolvenz spiegelt Krise in der Gastronomie
Die Insolvenz von Vasco ist kein Einzelfall. Sie steht stellvertretend für die Herausforderungen, vor denen viele Gastronomen im Jahr 2025 stehen. Zum einen sind die Kosten für Lebensmittel, Personal und Mieten deutlich gestiegen. Zum anderen macht sich ein spürbarer Fachkräftemangel bemerkbar, der die tägliche Arbeit zusätzlich erschwert. Viele Betriebe kämpfen daher damit, ihre Ausgaben durch Einnahmen zu decken. Selbst Restaurants mit ausgezeichneter Küche und gutem Ruf finden es immer schwieriger, wirtschaftlich zu bestehen.