In der Skodagasse 28 in der Josefstadt hat im September die Bar Stœrt eröffnet – eine Mischung aus Cocktailbar und Beisl, viel Farbe und Küche bis spät in die Nacht.
Am 16. September haben Kuba Jarosiewicz und Florian Schuch die Türen der neuen Bar Stœrt geöffnet. Fünf Wochen später läuft der Betrieb rund. „Von Woche zu Woche wird es besser“, sagt Jarosiewicz, der seit 27 Jahren in der Gastronomie arbeitet und unter anderem für Jägermeister tätig war. „Ich glaube, wir haben da eine Lücke geschlossen. Konzeptionell bewegen wir uns zwischen den Extremen.“

Name mit drei Ebenen
Der Name „Stœrt“ sei, erzählt Jarosiewicz, ein „kleines Wortspiel auf drei Ebenen“, das altenglische Vokabel, die Namen der Betreiber und französische Vibes kombiniert. Eine weitere Ebene: „Die Leute lesen den Namen und denken sich: Wieso stört diese Bar eigentlich? Schon bin ich in ihren Köpfen.“
Zwischen Haubenniveau und Beisl
Das Konzept sei bewusst auf Zugänglichkeit ausgerichtet. „Unsere Drinks sind einfach gehalten. Immer noch so, dass du überrascht wirst, aber sie sofort nachvollziehen kannst“, sagt Jarosiewicz. Anders als viele Bars mache Stœrt keine Eigenproduktionen bei Sirupen oder Tinkturen: „Wir besinnen uns auf das, worum es in einer Bar meiner Meinung nach geht: Spaß haben, ohne groß nachzudenken.“
Mit zwölf Euro pro Drink bewegt man sich preislich deutlich unter den High-End-Bars der Stadt. „Man geht ja auch nicht täglich ins Steirereck. Bei uns bekommst du Qualität, aber in einer Atmosphäre, wo du dich viermal die Woche wohlfühlen kannst.“

Küche bis zum letzten Drink
Neben drei Sorten Bier vom Fass – eher ungewöhnlich für Cocktailbars – spielt Essen bei Stœrt eine zentrale Rolle. Schon mittags gibt es Comfort Food ab zehn Euro: „Mac & Cheese mit hausgemachtem Eistee – günstiger wird’s im Achten nicht“, sagt Jarosiewicz. Das Besondere: Küche gibt es bis spät in die Nacht. „Wenn wir am Wochenende um zwei schließen, bekommst du um ein Uhr früh noch warmes Essen. Komplettkarte, alles frisch gekocht.“ Die Käsesauce ist hausgemacht, Suppen wechseln saisonal. Toppings und Variationen sorgen dafür, dass Stammgäste täglich etwas Neues probieren können.
Cocktails, Chaos und Comfort Food – das ist unser Claim. Wir wollten einen erwachsenen Spielplatz schaffen.
Kuba Jarosiewicz, Gatronom

Ein „erwachsener Spielplatz“
Wer die Bar betritt, merkt sofort, dass hier Farben bewusst eingesetzt sind: Pink, Orange, Petrolgrün, Violett. „Cocktails, Chaos und Comfort Food – das ist unser Claim. Wir wollten einen erwachsenen Spielplatz schaffen“, erklärt Jarosiewicz.
Jede Farbe habe eine Funktion: „Orange macht Hunger, Pink beruhigt, Grün steht für Vertrauen, und Violett verbindet alles.“ Trotz der kräftigen Töne wirke der Raum harmonisch. „Das Leben ist ernst genug. Am Wochenende soll’s bei uns leicht und bunt sein.“ Ein Billardtisch unterstreicht das Konzept der entspannten Begegnung. „Essen, Cocktails und entspannte Atmosphäre. Die Leute sollen sich einfach wohlfühlen“, fasst Jarosiewicz zusammen.

Ein Konzept fürs Grätzl
Mit Lokalen wie Tür 7, The Birdyard oder Grande Bar sei der Achte längst im Wiener Bar-Kanon angekommen. „Wir wollten etwas, das in dieses Umfeld passt, aber breiter zugänglich ist“, sagt Jarosiewicz. Das Preisniveau und die offene Atmosphäre sollen dafür sorgen, dass sowohl Studierende als auch Nachbar:innen mit höherem Einkommen ihren Platz finden. „Die Studentin kann sich bei uns einen guten Drink leisten und der, der gut im Leben steht, kann auch drei nehmen.“
Blick nach vorn
Für 2026 sind Cocktailkurse geplant, „keine Profischule, sondern für Endkonsument:innen“. Jarosiewicz will zeigen, wie man zu Hause mit einfachen Mitteln Drinks mischen kann. Auch ein Frühstücksangebot und längere Öffnungszeiten stehen auf der Wunschliste: „Stœrt darf ein Ort fürs Day Drinking sein.“
Und der Dresscode? „Innerlich gut angezogen, das reicht“, sagt Jarosiewicz. „Wir wollen keine Bar mit Regeln sein. Wenn du dich wohlfühlst, bist du richtig.“
Skodagasse 28, 1080 Wien








































