Der „Praterwirt“ feiert seinen zweiten Geburtstag

Elisabeth Brandlmaier

Im Juni 2022 wurde die Fleischerei und Gastwirtschaft „Praterwirt“ auf der Praterstraße (Nummer 45) eröffnet. Die Idee dafür war zum Teil den Gästen des Restaurants „Dogenhof“ (schräg gegenüber des Praterwirts) geschuldet, da diese sich vermehrt für Fleisch, vor allem für dessen Zubereitung und Herkunft, aber auch für Themen wie Innereien, interessierten. Heuer feiert das beliebte Grätzl-Wirtshaus seinen zweiten Geburtstag – Party & Freibier inklusive! 

Als die ehemalige Libro-Filiale aus der Praterstraße 45 im Jahr 2020 auszog, wusste niemand – außer den Besitzern des Dogenhofs! -, dass hier bald ein ganz besonders Lokal aufmachen würde. Im Juni 2022 war es schließlich soweit und die „Fleischerei und Gastwirtschaft Praterwirt“ öffnete seine Tore. 

Happy Birthday, Praterwirt!

Dieses Jahr feiert der Betrieb sein zweijähriges Bestehen – Grund genug, die letzten beiden Jahre Revue passieren zu lassen und sich auf die bevorstehenden Feierlichkeiten zu freuen. Ich traf den leibhaftigen „Praterwirt“, Mile Palikukovski, zum Interview!

Wie kam denn eigentlich die Idee, eine Fleischerei und Gastwirtschaft zu eröffnen?

Als im Februar 2020 vor Corona ein uralter Libro aus der Location auszog, wurde die Idee geboren. An dem Tag, wo wir uns dazu entschlossen hatten, läuteten die Kirchenglocken (die Kirche befindet sich ja direkt nebenan), Kinder spielten am Platz Fußball und uns war klar – hier ist der ideale Platz für ein Wirtshaus.

Der Arbeitstitel für den Innendesigner in Sachen Rückenpölster lautete explizit „Postbus Gramatneusiedl“ – also bitte extra hässlich.

Mile Palikukovski

Wussten Sie schon von Anfang an, dass Sie auch eine Fleischerei eröffnen wollen?

Nein, überhaupt nicht. Wir merkten im Dogenhof, der sich ja quasi gegenüber befindet, dass unsere Gäste sich immer mehr für Fleisch, Innereien und die Herkunft der Lebensmittel insbesondere des Fleisches interessierten. Dass wir dann unseren Fleischermeister kennenlernten und für unser Projekt gewinnen konnten, war reine Glückssache. 

Das ist spannend, wenn man bedenkt, dass ja bereits zu dieser Zeit in den Medien der vegane und vegetarische Lebensstil große Themen waren, oder?

Naja, die Leute dachte, wenn schon Fleisch, dann ein gutes. Ich muss aber sagen, den Aufwand, den wir zu Beginn betrieben haben, den haben wir eingestellt. Wir können in diesem Nischen-Konzept einfach keine ganzen Tiere verarbeiten. Zu Beginn haben wir wirklich ein Viertel einer Kuh oder ein halbes Schwein geliefert bekommen. Aber das war einfach zu viel. Nun veredeln wir, wir „agen“ für zum Beispiel „dry aged“-Steaks, machen Delikatessen, Würste und natürlich wird all das, was wir in der Gastwirtschaft auf der Karte haben, auch hier verkauft. Was wir nicht verkaufen ist Huhn. Und Lamm und Wild gibt es nur zu bestimmten Zeiten.

Was waren denn die größten Herausforderungen in den zwei Jahren, seit es den Praterwirt gibt?

Nach Corona so ein großes Lokal ohne große Investoren zu betreiben, die einen finanziell unterstützen oder sogar auffangen könnten, war echt schwierig. Aber wir haben auch das geschafft. Und gerade haben wir eine riesengroße Baustelle auf der Praterstraße – das ist nicht gerade hilfreich für einen laufenden Betrieb.  

Wie schafft man es dann durch so eine Zeit?

Mit einem beständigen Team, das gastfreundlich ist, eigenständig und problemlösend arbeitet und mit einer Idee. Und die hatten wir. Wenn man eine tolle Idee und somit das richtige Konzept hat, dann funktioniert das auch.

Und neben dem Konzept, habt ihr euch auch was zum Design überlegt, richtig?

Um ehrlich zu sein, war unsere größte Angst, dass wir ein Wirtshaus aufmachen, das viel zu schön wird. (lacht) Aus diesem Grund haben wir absichtlich ein paar „hässliche“ Elemente einfließen lassen.

Ernsthaft? Was kann ich mir darunter vorstellen?

Das war alles zu einer Zeit, als gerade der Adlerhof aufgemacht hatte. Da waren plötzlich diese schönen und trendigen, verspielten Muster. Daher wollten wir etwas anderes – eine nicht ganz so schöne Rückenpolsterung zum Beispiel. Der Arbeitstitel für den Designer war explizit „Postbus Gramatneusiedl“ – also bitte extra hässlich. (lacht)

Gelungen – die Leute lieben es. Und das bringt uns zu den Feierlichkeiten. Ist etwas geplant?

Ja natürlich. 2 Jahre müssen gefeiert werden. Am 1. Juni gibt es ab 12 Uhr bis abends eine riesengroße Feier mit Live Band, Freibier und natürlich allerlei (Fleisch-)Speisen.

Freibier, weil beim Praterwirt frei nach dem Motto „betreutes Trinken“ das Bier eine wichtige Rolle spielt? 

Ja, im Praterwirt wird zum ersten Mal in Österreich unpasteurisiertes Budweiser Lager-Bier aus vier 500 Liter Tanks frisch aus dem Kugelhahn gezapft. Das ist schon besonders.

Na dann, Prost!

Die wichtigsten Infos im Überblick:
Adresse: Praterstraße 45, 1020 Wien
Kontakt: 0676 418 24 44
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 12.00 bis 23.00 Uhr, Sonntag 12.00 bis 22.00 Uhr
Homepage: www.praterwirt.com