Kein steirischer Wein aus dem Packerl

(Weinserver) Durch das neue Weingesetz können Weinliebhaber künftig Qualitätswein auch im Packerl kaufen. Die steirischen Weinbauern sind davon nicht zu begeistern: Praktisch alle füllen ihre edlen Tropfen auch weiterhin in Flaschen ab.

Zu teuer für „Bag-in-Boxes“

Nur ein oder zwei große Weinbaubetriebe überlegen, ihre Weine auch in den so genannten Bag-in-Boxes abzufüllen, sagt der Präsident des steirischen Weinbauverbandes Johann Dreisiebner, weil „der Wein in diesem Segment doch relativ günstig sein muss, und der steirischen Wein in diesem Preissegment normalerweise nicht mitspielen kann“.

Neue Märkte wären offen

Nur wer sehr große Mengen produziert, könne sich den Vertrieb in der billigeren Schiene leisten, erklärt Dreisiebener – diese Weinbauern würden sich dafür aber neue Märkte etwa in Skandinavien erschließen, wo der Wein fast ausschließlich nur noch in Bag-in-Boxes verkauft wird.

„Mit dem nichts am Hut“

Dreisiebner fügt jedoch hinzu: „Generell haben wir von unserem Zugang zur Weinkultur mit dem nichts am Hut und haben da keinen Bezug dazu.“

Qualitätswein in Flaschen mit Banderole

Für die österreichischen Konsumenten werde sich durch das neue Weingesetz wenig ändern, sagt der Präsident des steirischen Weinbauverbandes. Es wird weiterhin den Qualitätswein mit dem Bezug zu einem Weinbaugebiet geben: „Der Qualitätswein, der in Flaschen abgefüllt wird, ist der einzige Wein, der die rot-weiß-rote Banderole tragen darf“, so Dreisiebner.

Auch der Landwein mit dem Bezug zu einer Weinbauregion wird bleiben. Das österreichische Weingesetz sichert zudem auch die Qualität des einfachen Tafelweines durch eine Erntebegrenzung pro Hektar Weinanbau ab.

Weinjahr bisher nicht nach Wunsch verlaufen

Das heurige Weinjahr ist bisher nicht ganz nach Wunsch verlaufen: Wegen der Hagelschäden und des feucht-kühlen Wetters wird die Ernte geringer ausfallen. Die Weinbauern hoffen aber auf einen sonnigen Herbst, denn dann passt zumindest die Qualität.