Martin Ho über neue Projekte im Jahr 2022!

Dominik Köhler

Martin Ho im Interview mit Gastro.News ©Leisure communications / Christian Jobst

Im Interview mit Gastro.News spricht der stadtbekannte Szenegastronom Martin Ho über aktuelle Projekte, die Rückkehr der Nachtgastronomie und klärt auf, warum die Wienerinnen und Wiener das Feiern nicht verlernt haben.

Gastro.News: Seit 05. März darf in Wien und Österreich wieder in den Clubs, Diskos und Bars gefeiert werden. Wie haben Sie die ersten Wochen wahrgenommen?
Martin Ho:
Noch überwältigender als wir es uns erwartet haben! Lange Warteschlangen vor den Clubs, extrem gute Stimmung bei den Gästen und richtig Bock auf Party! Vorfreude ist nicht das Schönste, wenn sie zu lange dauert. Unsere Crowd geht wieder richtig auf, wenn sie normal leben und feiern darf.

Gastro.News: Haben die Wienerinnen und Wiener das Feiern verlernt?
Martin Ho:
Absolut nicht. Das Verordnungschaos hat den Menschen lange genug die Möglichkeit geboten, sich im privaten Rahmen auf das Comeback vorzubereiten. Es wird besser, intensiver und positiver gefeiert als noch vor der Pandemie. Die Leute haben ein Bewusstsein dafür entwickelt, dass Clubs zu ihrer Lebenskultur gehören. Entsprechend feiern sie, etwas wieder zu haben, das ihnen genommen wurde.

Das Comeback der Clubs ermöglicht die Rückkehr des kulturellen Lebens in seiner gesamten Vielfalt.

Martin Ho

Gastro.News: Wien geht wie üblich einen härteren Weg in Sachen Corona-Maßnahmen. Davon ist auch die Nachtgastronomie nicht ausgenommen. Wie gelingen die Einlasskontrollen und ist es schon zu Problemen gekommen?
Martin Ho:
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig entscheidet sich für einen behutsamen und umsichtigen Weg der Öffnungen. Angesichts der hohen Infektionszahlen ist das absolut zu begrüßen. Unsere Gäste waren die letzten Monate über schon sehr diszipliniert und haben alle Maßnahmen mitgetragen. Die Kontrolle der 2G-Zertifikate läuft reibungslos und fast alle Besucherinnen und Besucher von „DOTS – The Hidden Club“, „Pratersauna“ oder „VIE i PEE“ sowie „X Club“ haben das Handy schon gezückt, bevor unser Securityteam überhaupt fragt.

Gastro.News: Wo und wie haben Sie die Rückkehr der Nachtgastronomie erlebt?
Martin Ho:
Ich war in Kitzbühel im „Take Five“, unserem jüngsten Club. Es war ein emotionaler Moment, die Leute nicht um 22:00 Uhr vor die Tür setzen zu müssen, sondern die Musik aufzudrehen und noch eine Flasche Champagner zu servieren.

In der Pratersauna entspannen © Mila Zytka

Gastro.News: Wer hat Ihnen Gesellschaft geleistet?
Martin Ho:
Ausschließlich bestens gelaunte Menschen und ein paar Freunde, die extra nach Kitzbühel gekommen sind, um sich diesen lang ersehnten Moment nicht entgehen zu lassen.

Gastro.News: Clubs und Partylocations sind Teil der Identität der Stadt. Was bedeuten die aktuellen Öffnungsschritte für den Tourismus und die Gäste aus aller Welt?
Martin Ho:
Das Comeback der Clubs ermöglicht die Rückkehr des kulturellen Lebens in seiner gesamten Vielfalt. Lokale wie der „X Club“ bringen Menschen zusammen. Das soziale Leben und Miteinander der Menschen ist wieder um eine Facette reicher.

Gastro.News: Wie gehen Sie mit dem Problem des Fachkräftemangels um und wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind durch die Öffnung endlich wieder in Beschäftigung?
Martin Ho:
Die meisten Mitglieder der DOTS-Group-Familie sind seit vielen Jahren bei uns, einige sogar seit über zehn Jahren. Sie haben die Herausforderung mit uns gemeinsam gemeistert und machen das starke Comeback möglich. Wir sind aber laufend auf der Suche nach Talenten in unterschiedlichen Positionen.

Vorfreude ist nicht das Schönste, wenn sie zu lange dauert. Unsere Crowd geht wieder richtig auf, wenn sie normal leben und feiern darf

Martin Ho

Gastro.News: Musste aus wirtschaftlichen Gründen an der Preisschraube gedreht werden?
Martin Ho:
Einzelne Positionen im Bereich der Wein- und Champagnerraritäten sind am internationalen Markt teurer geworden. Das bildet sich in sanften Preisadaptionen auf der Karte ab. Wir möchten unseren Gästen das Comeback der Nachtgastronomie nicht durch gestiegene Preise versalzen. Durch die Größe der DOTS Group haben wir vernünftige Einkaufskonditionen und können Preisschwankungen austarieren, ohne die Gäste dafür bezahlen zu lassen.

Gastro.News: Auf welche Projekte dürfen wir uns im Jahr 2022 freuen?
Martin Ho:
Die offizielle Eröffnung des „Take Five“ steht noch am Plan. Durch die Pandemie konnten wir ja nur mit einem Soft Opening starten. Wir haben die „Pratersauna“ während der letzten Monate neu gestaltet und den Main Floor deutlich vergrößert und ein neues Soundsystem installiert. Das Glashaus wurde zum Chill-out-Bereich umgestaltet und demnächst eröffnet der „SAUNA STRAND KLUB“, um die sonnigen Tage am Pool zu genießen. Ein Blick in das komplett neu gestaltete „VIE i PEE“ lohnt sich absolut. Es erinnert an das legendäre Loft von Andy Warhol.

Der erfolgreiche Unternehmer und Szenegastronom Martin Ho ©Leisure communications / Christian Jobst

Gastro.News: Ist eine Eröffnung in Planung, die man schon ein bisschen anteasern darf?
Martin Ho:
Das Kleine Haus der Kunst wird im Sommer um ein temporäres Rooftop-Konzept bereichert werden. Details sind gerade in Ausarbeitung. Kulinarisch geht es in die asiatische Richtung.

Gastro.News: Zum Abschluss, gibt es einen Drink oder Cocktail, den Sie gerade gerne trinken und unseren Leserinnen und Lesern empfehlen möchten?
Martin Ho:
Ich begrüße die ersten Frühlingstage mit unserem „Newman House Negroni“ mit „Chin Chin“-Gin, Campari, Bitters und Carpano Antica Formula – serviert auf einem großen Eisball.

Gastro.News: Vielen Dank für das Gespräch.

Die neue Pratersauna mit vergrößerter Tanzfläche © Mila Zytka