Sedlar in Pension: Neue Ära im Café Prückel

Christin Pogoriutschnig

Geschäftsführer Thomas Hahn im Prückel © Roland Unger

Nach der Pensionierung von Christl Sedlar im vergangenen Jahr hat die neue Eigentümerfirma das Traditionskaffeehaus Prückel nun wiedereröffnet. Aber keine Sorge: große Änderungen gibt es keine – dafür sorgen der Denkmalschutz und das Engagement der neuen Betreiber.

Das Café Prückel an der Ecke Stubenring/Karl Lueger-Platz gehört zu jenen bedeutenden Gastronomiebetrieben, die Wien als Kaffeehaus-Stadt weltbekannt gemacht haben. Seit November 2011 ist die „Wiener Kaffeehauskultur“ sogar immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO. Das Prückel wurde 1903 von Wenzel Prückel gegründet, der schließlich 1920 an Johann Palouda sen. übergab. Seit damals blieb das Kaffeehaus im Familienbesitz und wurde zuletzt von Christl Sedlar geleitet.

Geballte Gastro-Kompetenz

Mit 2024 wurde nun an ein Betreiberteam rund um Hauptgesellschafter JP Immobilien mit Daniel Jelitzka und Reza Akhavan übergeben. In der Betreibergesellschaft PKL Traditionscafe GmbH sind Wiener Gastronomiekompetenz und Erfahrung gebündelt: Als Geschäftsführer fungiert Thomas Hahn („Labstelle“, „Kelsen“) gemeinsam mit Manfred Stallmajer („The Guesthouse“, Hotel „Josefine“), und zusätzlich bringen Michaela Klein und Helmuth Unger („Wein Kaffee im Hochhaus“, „Unger und Klein“) ihre Expertise in die Gruppe ein.

Hoher Anspruch: Die Tradition wird gewahrt

Der Charakter des Prückel als traditionelle Instution bleibt dabei unberüht und wird mit Engagement und Wertschätzung gewahrt. „Der Betrieb wird nahtlos und mit dem bestehenden Service- und Küchenteam fortgesetzt. Davon kann sich jeder Gast zu den gewohnten Öffnungszeiten überzeugen. Auch die beliebten Prückel-Klassiker bleiben auf der Speisekarte.“ erklärt Thomas Hahn, der als Geschäftsführer für den operativen Bereich zuständig ist.

Manfred Stallmajer, der als Geschäftsführer den wirtschaftlichen Bereich verantwortet, versichert: „Wir sind uns der besonderen Verantwortung bewusst, das Café Prückel als eines der letzten verbliebenen Ringstraßencafés zu bewahren und die Qualität des Angebots für die Besucherinnen und Besucher zu sichern. Dementsprechend sorgsam gehen wir mit dem großen historischen Erbe sowie mit den denkmalgeschützten Bereichen um, die von Oswald Haerdtl 1955 im typischen Stil der 1950er gestaltet wurden.“

Investitionen in die Zukunft

Was unter den neuen Eigentümern aber geplant ist, sind notwendige Anpassungen bei der Infrastruktur des Kaffeehauses. Das Ziel ist, das Café Prückel mit Investitionen in die Infrastruktur und die Technik fit für die Zukunft zu machen. Vorgesehen sind sowohl eine Erneuerung des Küchenbereichs und des Sanitärbereichs als auch die Umsetzung einer effizienten Lüftungstechnik, die Erneuerung der Installationen sowie der Energieversorgung. Der Zeitpunkt für die Umbauarbeiten steht derzeit aber noch nicht fest, dieser wird erst in der nächsten Zeit konkretisiert.

„Jetzt, in den ersten Monaten nach der nahtlosen Wiedereröffnung, liegt unser Fokus darauf, den Gästen gemeinsam mit unserem Team zu zeigen, dass das Café Prückel bleibt, wie es ist. Denn unser Anspruch ist es, das Café Prückel als lebendigen Ort der Wiener Kaffeehauskultur sowie der Offenheit und der Vielfalt für unser geschätztes Publikum zu bewahren und mit aller Sorgfalt in die Zukunft zu führen.“, stellen Thomas Hahn und Manfred Stallmajer abschließend fest.