Von Pizza zu Charity: „404“ zieht um.

Christin Pogoriutschnig

Gourmet war gestern: das Kleine Haus der Kunst wird jetzt karitativ genutzt. © Mato Johannik

Und wieder stehen neue Änderungen in Martin Hos Gastro-Imperium an. Nach einem Rechtsstreit verlässt das Restaurant „404- Don’t ask why“ das „Kleine Haus der Kunst“. Dieses wird nun karitativ genutzt.

Die Schlagzeilen rund um die DOTS Gruppe reißen nicht ab: Im Vorjahr sorgte Martin Ho mit dem plötzlichen Rückzug aus der Geschäftsführung seiner Unternehmensgruppe für Schlagzeilen. Vor wenigen Wochen wurden neue, tiefgreifende Änderungen in der Betriebsstruktur bekannt, welche einer geplanten Internationalisierungsstrategie der DOTS Gruppe zugrunde liegen (Gastro.News berichtete). Nun stehen wieder große Änderungen für eines von Hos Lokalen an, diesmal scheinen jedoch externe Gründe ausschlaggebend zu sein. Das erst im Sommer 2021 unter zahlreichen Spekulationen und lautem Beifall eröffnete Restaurant „404 Don’t ask why“ im historischen Art Déco Gebäude, dem „Kleinen Haus der Kunst“ gegenüber der Seccession. Nun muss das ganztags betriebene Lokal, dass vor allem für seine Pizza beliebt ist, ganz plötzlich umziehen.

Das „Kleine Haus der Kunst“ steht unter Denkmalschutz

Hintergrund ist ein Rechtsstreit rund um den Eigentümer der Gebäudes, wie ein Sprecher der DOTS Gruppe bestätigte. Ho fungiert bei dieser Liegenschaft als Pächter, Inhaber ist der Immobilieninvestor und LNR Development Geschäftsführer Lukas Neugebauer. Er kaufte das historische Gebäude Anfang 2021 um 22,4 Millionen Euro vom Novomatic Konzern. Darauf hin folgten einige bauliche Maßnahmen seitens des Investors, die das Gebäude später zur idealen Location für ein Restaurantkonzept machten. So wurde das Gebäude etwa weiß gestrichen und eine Terrasse errichtet, die später essentiell für den erfolgreichen Betrieb von „404 – Don’t ask why“ wurde. Diese baulichen Maßnahmen stellten sich als nicht zulässig heraus, da das 1923 von den Otto-Wagner Schülern Hermann Aichinger und Heinrich Schmid erbaute Art Déco Gebäude unter Denkmalschutz steht. Dies führte zu mehreren Klagen und einem langen Rechtsstreit mit Neugebauer. Nun wurde die entgegen den Regelungen des Denkmalschutzes errichtete Terrasse vom Eigentümer abgerissen. Ohne die Terrasse seien die Voraussetzungen eines Restaurantbetriebs in gewohnter Qualität nicht mehr gegeben, heißt es seitens der DOTS Gruppe, weswegen das „404“ nun umzieht.

Unter Denkmalschutz: Das 100 Jahre alte „Kleine Haus der Kunst“ © Mato Johannik

Übersiedelung fix, Ho betreibt karitative Küche

In kürze wird ein neuer Standort in der Nähe des Stephansdoms eröffnet. Ho bleibt außerdem weiterhin Pächter des Gebäudes gegenüber der Seccession, welches nun temporär für die Bereitstellung warmer Mahlzeiten für obdachlose Menschen genutzt wird. In der Zwischenzeit werden seitens der DOTS Gruppe weitere Projekte evaluiert, die sich mit den historischen Gegebenheiten des Gebäudes vereinbaren lassen.