Mahrer, Hacker, Merkel: Was auf die Gastronomie zukommt!

Dominik Köhler

©iStock

Österreich hat den Schritt gewagt und den Handel, körpernahe Dienstleister und Kulturbetriebe geöffnet. Aber auch die Gastronomie braucht jetzt dringend Perspektive und Fahrplan.

Seit Montag, dem 08. Februar 2021, hat sich das Wiener Stadtbild drastisch verändert. Vor den Läden bilden sich meterlange Schlangen und die Menschen drängen in die wiedereröffneten Geschäfte. Friseure sind ausreserviert und die Apotheken kommen mit dem Verkauf von Test-Kits nicht nach. Verschont geblieben von all dem Trubel und Gedränge, ist die Gastronomie. Die befindet sich nach wie vor im Winterschlaf. Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer weiß um die Sorgen der Gastronominnen und Gastronomen Bescheid. „Die ersten sanften Öffnungsschritte nach dem Lockdown waren enorm wichtig – für die Stimmung im Land wie auch wirtschaftlich. Nun muss es auch für Branchen wie die Gastronomie eine Perspektive und einen Fahrplan geben. Unsere Gastronomie-Betriebe sind jedenfalls bestens vorbereitet. Sie haben laufend Präventions- und Sicherheitskonzepte umgesetzt und freuen sich darauf, sobald wie möglich wieder Gäste zu bewirten“, so WKÖ-Präsident Harald Mahrer zu Gastro News. Eine spruchreife Entscheidung über einen solchen Fahrplan gibt es allerdings noch nicht. Darüber wird am 15. Februar entschieden, wenn sich Vertreter der Bundesregierung, Interessenvertreter und Experten über mögliche Öffnungsschritte der heimischen Gastronomie beraten.

Eine Idee, die für Furore sorgt

Eine in den letzten Tagen viel diskutierte Möglichkeit, über den zukünftigen Umgang mit der Corona-Krise, wurde von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker vorgeschlagen. Die sogenannte Wochenend-Lockdown Lösung für Wien. Dabei soll von Montag bis Donnerstag- oder Freitagabend eine Art Lockdown freie Zeit, mit Ausnahmen, eingeführt werden. Die Einhaltung der Abstandsregeln, Maskenpflicht und die „ein Kunde auf 20m²“ Vorschriften bleiben in Kraft. Für die Wiener Gastronomie würde Hackers Idee die Öffnung bedeuten, zumindest im Rahmen der Ausgangsbeschränkungen. Außer Acht gelassen wird allerdings der Umstand, dass viele der Betriebe auf wirtschaftlicher Ebene vom Abend- und Wochenendgeschäft abhängig sind, genau wie diverse  Kulturinstitutionen. Ein Problem, denn an den übrigen Tagen würden wieder die Regeln des harten Lockdowns in Kraft treten, an denen nur Geschäfte des täglichen Bedarfs geöffnet haben. Anders verhält es sich indes bei unseren Nachbarn in Deutschland. Dort wurde gerade die Verlängerung des Lockdowns beschlossen.

Lockdown in Deutschland verlängert

Stundenlange Gespräche über die nächsten Schritte in der Corona-Krise mündeten in der Entscheidung, den harten Lockdown in Deutschland zu verlängern. Vorerst bis zum 07. März 2021. Darüber sind sich Bund und Länder einig geworden. Demnach bleiben auch die Restaurants bis zu diesem Datum geschlossen. Ob in Österreich ähnliche Schritte folgen, oder ob der Weg der Lockerungen weitergegangen wird, hängt wie üblich von den Infektionszahlen und der der Ausbreitung der Corona-Mutationen ab. Die heimischen Gastronominnen und Gastronomen müssen sich weiter in Geduld üben und den Fokus auf das Take-Away und Liefergeschäft richten.