Wirtschaftsbericht: Katastrophenwert für die Gastro!

Dominik Köhler

Gastronomie ist trauriges Schlusslicht im Branchenvergleich ©Statistik Austria

Während der Handel, die Finanzdienstleister oder das Bauwesen ein fantastisches 1. Quartal 2022 verzeichnen konnten, herrscht in der Gastronomie und Hotellerie noch massiver Aufholbedarf. Gastro.News hat die wichtigsten Zahlen und Statistiken für Sie zusammengefasst.

Viele Gewinner, aber die Gastronomie steht als Verlierer da! Ein aktueller Bericht der Statistik Austria zum Wirtschaftswachstum Österreichs im 1. Quartal 2022, zeigt einen positiven Trend der Branchen nach den Lockdowns, dem Coronamaßnahmen-Wahnsinn und dem Krisengewitter der vergangenen zwei Jahre. Auf den ersten Blick sieht alles gut aus, zumindest für die Land- und Forstwirtschaft, den Bergbau, den Handel oder die Finanzdienstleistungen. Die, verglichen mit dem Vorkrisen-Jahr 2019, sogar ein wirtschaftliches Wachstum verzeichnen. Selbst die Friseure und Kultureinrichtungen kratzen mit 84,5% an der Wirtschaftsleistung von vor der Krise. Für die Gastronomie und Hotels sieht es indes leider anders aus.

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Als trauriges Schlusslicht im Branchevergleich, wurden gerade einmal 64% Prozent des Jahres 2019 erreicht. Ein Katastrophenwert und klares Zeichen dafür, dass hier noch massiver Aufholbedarf besteht.

Wachstum bei FAST allen Branchen

Das Bruttoinlandsprodukt (kurz BIP) legte im 1. Quartal 2022 um starke 9,5% (Vergleich 2021) zu, wie die Statistik Austria mitteilte, und ist mit einem Wert von 100,5% sogar eine Spur höher als im Jahr 2019, der Zeit vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie.

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Toll! Es geht aufwärts. Das sieht auch Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas so und führt aus: „Österreichs Wirtschaft verzeichnete zu Jahresbeginn 2022 nochmal ein kräftiges Wachstum. Im Zeitraum Jänner bis März 2022 stieg das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9,5% und liegt damit um 0,5 Prozent über dem entsprechenden Vor-Corona-Quartal im Jahr 2019. Die positive Entwicklung im 1. Quartal wurde von fast allen Wirtschaftsbereichen getragen, insbesondere Industrie, Bau und der Handel trugen dazu bei. Auch Gastronomie und Beherbergung verzeichneten hohe Wachstumsraten, auch wenn das Vorkrisenniveau hier noch ein gutes Stück entfernt liegt.“

Prof. Dr. Tobias Thomas, fachstatistischer Generaldirektor © Statistik Austria/Ranger–Marton

Mehr Umsatz in Gastronomie und Hotellerie

Verglichen mit der Zeit im Lockdown, genauer gesagt im 1. Quartal 2020 und auch 2021, sieht die Lage heuer freilich besser für Gastronomie und Hotellerie aus. Von Jubel kann der aktuellen Statistik nach aber nicht die Rede sein. Denn Luft nach oben gibt es reichlich. Dazu braucht es volle Gastgärten, Events und die Rückkehr der Touristen aus aller Herren Länder. Die auch den wichtigen Umsatz für die Restaurants und Lokale bringen, die sich auf das Geschäft mit den Besucherinnen und Besucher von außerhalb spezialisiert haben.

Die Gastronomie und Beherbergung verzeichneten hohe Wachstumsraten, auch wenn das Vorkrisenniveau hier noch ein gutes Stück entfernt liegt.

Tobias Thomas, Statistik Austria-Generaldirektor

Und auch der Restaurantbesuch der Österreicherinnen und Österreicher ist heute wichtiger denn je, damit die Gastronomie beim nächsten Quartalsbericht der Statistik Austria nicht mehr das traurige Schlusslicht im Branchenvergleich ist.

Quelle: Statistik Austria