Krapfen-Hype geht weiter: Daniel Colakovic macht den Krapfen zum „Ganzjahres-Produkt“

Felicitas Call

Unsere Leser haben abgestimmt und den Krapfen bei „15 süße Minuten“ zum Besten in Wien gewählt. Inhaber Daniel Colakovic spricht im Interview darüber, warum der Krapfen auch nach Faschingsdienstag noch ein Bestseller bleiben wird und wie polnische Pierogis in ein Wiener Kaffeehaus passen.

Gastro News: Ihre Krapfen sind die Sieger unserer Leser-Umfrage. Wie geht es nach dem Fasching weiter?

Colakovic: Eine Krapfen-Pause geht nicht, dafür ist die Nachfrage einfach zu groß. Am Faschingsdienstag haben wir einige 1000 Stück produziert. Das ist für einen kleinen Betrieb wie wir es sind, schon sehr viel. Das war aber immer schon so, Krapfen haben sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Wenn sie gut sind, machen unsere Kunden die beste Werbung. Früher habe ich Krapfen als reines Faschings-Produkt gesehen, heute ist es ein Ganzjahres-Produkt. Wir planen dazu für den Sommer etwas. Mehr möchte ich aber noch nicht verraten…

Gastro News: Was macht ihre Krapfen besonders?

Colakovic: Für unsere Krapfen sind die Herstellung, die Zutaten und das Handwerk wichtig – schließlich wird bei uns jeder Krapfen handgemacht. Eine Besonderheit ist, dass die Füllung bereits vor dem Backen in den Teig kommt und sich während des Backens optimal ausbreiten kann. Das ist eine alte Methode, die natürlich viel länger dauert als die Marmelade einzuspritzen, doch sie bewährt sich.

Gastro News: Abgesehen von den Krapfen, welches Gericht kommt am besten bei den Gästen an?

Colakovic: Am beliebtesten ist unser Kaiserschmarren, er ist mit Abstand unser Bestseller. Im Unterschied zu vielen anderen Betrieben wird unser Kaiserschmarren immer frisch zubereitet und dauert dementsprechend länger. Das Eiklar wird jedes Mal frisch aufgeschlagen und untergehoben. Gerade bei Touristen und Bloggern aus dem asiatischen Raum kommt der Kaiserschmarren sehr gut an.

Gastro News: Woher kommt der polnische Einschlag auf der Speisekarte?

Colakovic: Das hat sich durch mein Team ergeben. Zudem leben in Wien 40.000 Polen, das darf man auch nicht außer Acht lassen. Bei uns gibt es daher vier Arten der polnischen Pierogis: von Fleisch bis vegan ist hier für jeden etwas dabei. Besonders unsere veganen Periogis sind sehr beliebt. Veganer machen einen nicht zu unterschätzenden Anteil unserer Gäste aus. Daher haben wir nicht nur „Alibi-Gerichte“ auf der Karte, sondern immer zwei vegane Tagessuppen und vier vegane Hauptspeisen.

Gastro News: Was schätzen Sie an der Arbeit in der Gastronomie?

Colakovic: Ich selbst komme ursprünglich aus dem IT-Bereich und wollte mich dann aber in der Gastronomie etablieren. In der IT kommen die Leute mit einem Problem und wollen sofort eine Lösung haben. In der Gastronomie ist der Zugang genau umgekehrt, ich glaube, dass mich das längerfristig geistig mehr nährt.

Gastro News: Wie sieht es mit Zukunftsplänen für Ihren Betrieb aus?

Colakovic: Ich möchte noch nicht allzu viel vorwegnehmen, doch vermutlich wird es nicht bei zwei Geschäften bleiben…

Gastro News: Wie gefällt Ihnen Ihr Standort im vierten?

Colakovic: Wir sind zufrieden im vierten Bezirk. Damals war noch alles unterentwickelt, durch den neuen Hauptbahnhof kam die Gentrifizierung, doch es hat sich alles zum positiven entwickelt. Durch uns sind auch viele andere Lokale mitgezogen und Konkurrenz belebt ja und das Angebot wächst.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

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