ANWA: „Zukunft Gastronomie“

Judith Drexler

ANWA-Initiative "Zukunft Gastronomie" (c)Franz Jetzinger

Neue Initiative möchte die Lehrlingsausbildung in der Gastronomie wieder attraktiver machen und das Image der Branche aufwerten.

Das Image des Gastro-Berufs ist angeschlagen. Immer weniger Menschen möchten eine Lehre in der Gastronomie absolvieren, geschweige denn auch nach der Ausbildung in der Branche bleiben. Das kürzlich ins Leben gerufene Projekt „Zukunft Gastronomie“ setzt nun beim Image an und möchte über die „schönen Seiten“ des Gastro-Berufs informieren. Waldemar Pöchhacker, Präsident des ANWA-Instituts, bringt die Problematik auf den Punkt: „Der Mangel an jungen Menschen als Nachwuchs wird die Branche, den gesamten Tourismus in Österreich sehr hart treffen.“ Er betont außerdem, dass die Fachkräfte international gesucht und geschätzt werden, nur „zu Hause hat man das völlig vergessen.“ Ziel ist es daher, eine Wertkultur zu schaffen, in der sich Lehrlinge wieder gut aufgehoben und wertgeschätzt fühlen.

Die Branche wird sich in Qualität und Quantität selber abschaffen, wenn es zu keiner Aufwertung der Lehrberufe kommt.

Waldemar Pöchhacker, Präsident ANWA-Institut

Mission: Imagewandel der Gastroberufe

(c) Franz Jetzinger

Das Projekt zielt nicht nur darauf, einen Imagewandel herbeizuführen, sondern erforscht auch die Gründe. Warum wird die Branche so negativ wahrgenommen? Feldforschung in Betrieben sowie Befragungen in der Branche sollen hier Aufschluss geben. Im Rahmen der Messe „Alles für den Gast“ fanden zudem – unterstützt durch durch RXGlobal, Syma-Messebau, Ambuzzador, Workshops zur Fragestellung: „Wie muss die Branche im Jahr 2040 aussehen, damit sie die beste Branche aller Zeiten ist?“ statt. Die Antworten fließen in das Projekt mit ein. Mit positiven Beispielen aus der Branche will die Plattform zukünftig in erster Linie entscheidungswillige Jugendliche ansprechen sowie Entscheider wie Eltern und Freunde, die die Kinder bei ihrem Berufswunsch unterstützen können. Geplant sind in weiterer Folge auch „offline“ Events wie Vorträge in Schulen, eine Ausstellung über die Branche in großen Einkaufszentren oder Reportagen. Auch eine eigene interaktive App ist bereits konzipiert.

Alle sind gefordert, das Image zu stärken

Das Projekt „Zukunft Gastronomie“ zeigt die Möglichkeiten zur Entfaltung in der gesamten Branche. Diese werden – ohne zu werten und ohne Vorurteile – kommuniziert, so Pöchhacker. Es geht dem Projekt vor allem um eine Bewusstseinsänderung, abseits von verklärter Urlaubsidylle, trügerischer Tourismuswerbung und Skandalen, wie er betont. Nach wie vor werden Unterstützer für das Projekt gesucht.

Wir stellen fest, dass viele Menschen in den Entscheidungspositionen zumeist die Dramatik nicht verstehen, ignorieren oder einfach nicht wahrhaben wollen. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum die Branche so ist, wie sie ist.

Waldemar Pöchhacker, Präsident ANWA-Institut

Von dem Projekt profitiert die gesamte Branche, ist Pöchhacker überzeugt. Denn das Aufzeigen von Erfolg und das Hervorheben von Leuchtturm-Betrieben ermöglicht eine gesteigerte Wertigkeit der Berufsbilder. Die Kraft wird in der Sparte gehalten, wie er sagt. Dabei sind alle gefordert, das Bild zu stärken: Von Gästen über Zulieferbetriebe, Dienstleister und Lebensmittellieferanten. Pöchhacker: „So sichern wir den Erhalt und die Weiterentwicklung der Gastronomie in Österreich. Das stärkt unsere gesamte Gesellschaft und kräftigt nachhaltig die ökonomischen Kreisläufe.“

Alle Informationen zum Projekt sowie Unterstützungsmöglichkeiten: https://www.anwa.institute/zukunft-gastronomie/

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