Gastro-Skandal in der Donaustadt: Wo bleibt das Geld?!

Dominik Köhler

©DonauStadtwirt

Die Auszahlung der staatlichen Unterstützungshilfen für die Gastronomen läuft nicht überall reibungslos. Der Fall DonauStadtwirt zeigt: Die Probleme sind real!

Es ist ein Skandal. Die Gastronomie befindet sich seit Monaten im Ruhezustand und die Wirtinnen und Wirte kämpfen ums finanzielle Überleben. Die Situation ist alles andere als spaßig. Hilfe kommt vom Staat, der mit Unterstützungspaketen das Überleben der Betriebe in der Krise sicherstellen soll. So zumindest die Theorie. Denn wo Licht ist, da ist bekanntlich auch Schatten. Darüber spricht nur niemand. Gastro News hat bei der Geschäftsleitung des beliebten Restaurant DonauStadtwirt in der Rugierstraße 6, im 22. Wiener Gemeindebezirk nachgefragt, die nach wie vor auf die staatlichen Finanzhilfen warten.

Keine Auskunft, Warteschlange

„Wir haben aufgrund einer neuen Steuernummer nichts bekommen. Obwohl der Betrieb und die Belegschaft unverändert geblieben sind. Fragt man nach, gestalten sich die Telefonate immer gleich. ´Ihr Fall ist in Bearbeitung, mehr Auskunft können wir Ihnen nicht geben.´ Mit diesen Worten wird man vertröstet und weiter in der Warteschlange gehalten“, erzählt Nikolina Filipovic, die Geschäftsleitung des DonauStadtwirt. Monate sind seit dem Start des Gastro-Lockdowns vergangen und es geht an die Reserven. Und trotzdem, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen im DonauStadtwirt an erster Stelle. „Wir haben alle Mitarbeiter behalten. Das ist uns ungemein wichtig. Aber die laufenden Kosten bleiben bestehen. Die Miete ist zu zahlen und auch die Betriebskosten werden nicht ausgesetzt. Zudem haben viele unserer Kolleginnen und Kollegen aus der Branche die Zeit genutzt, um Sanierungsarbeiten im Betrieb vorzunehmen. Wir konnten das nicht“, führt die Gastronomin aus.

Es braucht mehr als Floskeln

Die Gastronomie zählt ohne jeden Zweifel zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Branchen. Die Auswirkungen der verordneten Schließungen betreffen dabei aber nicht nur die Betreiber selbst. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leiden unter den Umständen. „Das ist eine psychische Belastung für uns alle. Für das gesamte Team. Und ich kenne einige Betriebe bei den die Situation ähnlich ist. Die genau wie wir, auf das zugesagte Geld warten. Wir sind kein Einzelfall. Aber wir bekennen uns zu der Situation und scheuen uns nicht öffentlich darüber zu sprechen. Als kleiner Betrieb sehe ich es in unserer Pflicht darauf aufmerksam zu machen, dass hier Probleme herrschen. Die ernst sind und nicht mit ein paar Standardphrasen am Telefon gelöst“, so Filipovic weiter.

Hoffen auf Sommer

Nun steht die heimische Gastronomie auch im Osten Österreichs kurz vor der Wiedereröffnung. Und obwohl aus heutiger Sicht noch nicht klar ist, wie die Öffnungsschritte im Detail aussehen werden, freut sich die Vollblut-Gastronomin schon wieder darauf, Gäste zu empfangen. „Wir sperren auf jeden Fall auf. Unser schöner Gastgarten ist groß und in den Sommermonaten stets gut besucht. Das wird auch im Jahr 2021 so sein, sollte man uns lassen. Darauf freuen wir uns natürlich schon sehr“, so die Gastronomin abschließend.

Zusatz: Mittlerweile gibt es eine schriftliche Bestätigung darüber, dass eine Auszahlung folgen wird. ABER: Nach wie vor ist kein Geld auf das Konto der Betreiber des DonauStadtwirt eingegangen. Der Fall ist in Bearbeitung. (Stand 04.05.2021)

DonauStadtwirt
Adresse: Rugierstraße 6, 1220 Wien
Website: https://www.donaustadtwirt.at/
Telefon: 01 2935854