Querfeld und Co. üben harte Kritik an Mietregelung und Finanzhilfen

Dominik Köhler

Der Gastronom und Unternehmer Berndt Querfeld spricht Klartext ©Culinarius

Der bekannte Wiener Gastronom Berndt Querfeld spricht Klartext über die Problematik der Mietsituation in der Corona-Krise. Unterstützt wird er dabei von Politik und Branche. 

Es geht jetzt um den Erhalt der Gastronomiebetriebe um gegen das Massensterben und die angekündigte Insolvenzwelle aktiv vorzugehen. Sollte man zumindest meinen. Denn die Kritik an den im Moment geltenden Corona-Regeln, die Mieten und finanziellen Unterstützungen bestreffend, steht schon länger im Raum. „Selbst große Betriebe wie das Café Landtmann von der Familie Querfeld stehen heute am Corona-Pranger. Grund ist der Streit mit der Wlaschek Privatstiftung um die Höhe der Miete. Wir zahlen einen prozentuellen Anteil den wir als angemessen empfinden. Nicht mehr und nicht weniger. Natürlich haben wir auch staatliche Hilfen beantragt, die auch geflossen sind. Aber es wurde leider nicht zu Ende gedacht. Der lange Lockdown ist ein Problem, das erst gelöst werden muss. Die Urlaubsersatzleistung unserer rund 300 Mitarbeiter beispielsweise wird nicht abgedeckt. Trotz bereits monatelanger Schließung. Und auch bei der Höhe der finanziellen Unterstützung müsste nachjustiert werden. November und Dezember haben gut funktioniert, im Jänner und Februar ist das leider anders“, so der Cafetier Berndt Querfeld.

Existenzbedrohende Situation

Der Gastronom und Unternehmer Querfeld ist aber nicht der Einzige der mit der Corona-Krise zu kämpfen hat. Auch Farangis Firoozian, Chefin der „Soul Kitchen“ kann ein unschönes Lied von der Zeit in der Krise singen. „Ich kämpfe mit meinem Betrieb ums Überleben, denn die Situation ist mehr als ernst. Sie ist existenzbedrohend. Heute sind wir verschuldet aber das war nicht immer so. Ich habe einen gesunden und gut laufenden Betrieb geführt bevor die Corona-Krise uns überrollt hat und bin fest davon überzeugt, dass viele Unternehmen nicht durch die Krise komme werden. Von der Bundesregierung habe ich nur eine minimale finanzielle Unterstützung erhalten, die aber nicht reicht um die aufgetretenen Verluste auszugleichen. Unsere Take-Away Umsätze sind niedrig, dennoch mache ich alles um einen Beitrag zu leisten. Um so gut es nur geht zu wirtschaften. Aber auch ich muss Miete zahlen. Mit welchen Einnahmen kann ich allerdings noch nicht sagen“, so die Gastronomin.

Es braucht eine Lösung

Verlangt wird eine Regelung für das bestehende Mietproblem in der Zeit der Seuche. „Wir brauchen eine Klarstellung im Rahmen der Corona-Verordnungen, die mit den Problemen zwischen Mieter und Vermieter aufräumt. Und zwar zu Gunsten der Mieter, wie es im Epidemie-Gesetz längst festgehalten ist. Im Moment versucht leider jeder Vermieter alles rauszuholen was möglich ist. Und das selbst, wie anhand des Beispiels des Café Landtmann sichtbar wird, bei geschlossenem Betrieb. Das ist ein unerträglicher Zustand dem ein Ende gemacht werden muss. Sonst wird es noch viele österreichische Gastronomiebetriebe geben, die nach der Krise nicht mehr existieren“, so Wirtschaftssprecher, Christoph Matznetter (SPÖ) abschließend.