Aufreger: Wirt verlangt 149 Euro für Schnitzerl!

Dominik Köhler

Der Wirt Ulrich Matlschweiger ©Stefan Leitner

Der Gastronom Ulrich Matlschweiger vom Wirtshaus Hoamat hat einen ganz eigenen Weg gefunden, um sein Gasthaus durch die Energiekrise zu führen. Sein Menü für Energieversorger lockt mit einem Schnitzelpreis von 149,00 Euro. Und das ist noch nicht alles…

Ein viel zitiertes Sprichwort aus dem Sport lautet: „Don´t hate the Player, hate the Game“, was so viel bedeutet wie, lass deinen Frust nicht an deinem Kontrahenten aus, sollte dieser am Gewinnen sein. Ein gut gemeinter Rat, der nur allzu oft in der Hitze des Gefechts über Bord geworfen wird, im Sport, genau wie im täglichen Leben. So auch in der Gastronomie, wie ein Wirt im Norden der Steiermark öffentlichkeitswirksam unter Beweis stellt. Die aktuellen Preiserhöhungen für Energie treffen die Branche besonders hart, immerhin laufen hier täglich Gas und Strom auf Hochtouren. Es reicht, empfindet Ulrich Matlschweiger, der das Restaurant Hoamat betreibt und setzt prompt ein neues Menü auf die Karte, extra zugeschnitten für die verantwortlichen Personen hinter der neuen Preisgestaltung. Und das hat es in sich.

Schnitzerl für superreiche Energieversorger

Lecker Schnitzerl im Restaurant Hoamat ©Thomas Sattler

Ganz traditionell startet das Menü von Matlschweiger mit einer Rindsuppe mit Frittaten und Schnittlauch um wohlfeile 43,00 Euro. Gefolgt von einem gemischten Salat mit Kernöl um 54,00 Euro, bevor es mit dem Hauptgang, dem Schnitzerl Wiener Art mit Petersilerdäpferl, Zitrone und Preiselbeeren um 149,00 dem Hunger so richtig an den Kragen geht. Genau wie dem Börserl der Energieversorger. Zum Dessert tischt der Gastronom leckere Marmelade- oder Schokoladepalatschinken auf, bei denen sowohl die Marmelade als auch die Schokosauce hausgemacht sind. Zwei Stück gibt es zum Preis von 42, Euro. Aber keine Sorge, die „normalen“ Gäste zahlen freilich den regulären Preis. Das Trinkgeld von 10 Prozent ist beim Menü für Energieversorger übrigens noch nicht miteingerechnet.

Ulrich Matlschweiger stößt an seine Grenzen

Im Lokal ©Thomas Sattler

Um die Menschen auf die Situation in seinem Betrieb aufmerksam zu machen, macht sich der Gastronom über Facebook Luft und schreibt: „Es ist mir ein Anliegen, meinen Betrieb auch durch schwere Zeiten zu führen. Das heißt, den Standort meines Gasthauses in Großreifling zu halten, den Einheimischen und Touristen weiterhin eine regionale Gastronomie anzubieten und meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch zukünftig zu beschäftigen. Die derzeitigen Kosten, die ich als Gastronom für die Aufrechterhaltung meines Betriebs aufzubringen habe, lassen mich jedoch an meine Grenzen stoßen. Der Strompreis ist 10x höher als im letzten Jahr. Der Preis für 10l Rapsöl ist 3x höher als im letzten Jahr. Und der für 5kg Butter hat sich mehr als verdoppelt. Deshalb gibt es ab sofort ein ´Hoamat-Menü für Energieversorger´ analog zu meiner Strompreiserhöhung, das an alle verantwortlichen und sich in entscheidenden Positionen befindenden Personen weitergeleitet werden kann. Tischreservierungen nehme ich jederzeit gerne entgegen“, so Ulrich Matlschweiger über Social Media. Gastro.News hält Sie wie gewohnt über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden.

Hoamat
Adresse: 8931 Landl 
Telefon: 03633 21060 
Website: Hoamat

Das Menü für Energieversorger ©Hoamat