Dominik Köhler
Alles wird teurer. Angefangen vom Benzin, über Strom bis hin zu den Lebensmitteln des täglichen Bedarfs. Davon ist auch die heimische Gastronomie nicht ausgenommen. Eine hitzige Debatte über den Preis eines Soda-Zitron beschäftigt gerade die Österreicherinnen und Österreicher. Gastro.News hat nachgefragt.
Das Internet machts möglich. Denn der Unmut eines Gastes über den Preis eines Soda-Zitrons geht gerade durch alle Medien. In der einen Ecke steht ein durstiger Kunde, in der anderen ein Gastronom der einen Betrieb zu führen und Löhne zu bezahlen hat. „Let´s get ready to rumble“, wie Michael Buffer nun lauthals schreien würde. Der Kampf wird in diesem Fall aber nicht im Ring, sondern in den Medien und im Netz ausgetragen, nachdem ein verärgerter Gast im Strandcafé an der alten Donau 5,20 Euro für einen halben Liter Soda-Zitron zahlen musste, und seinen Frust online veröffentlichte. Schuld sind die steigenden Energiepreise, die Nachwehen der Lockdowns und Coronapandemie, sowie die Teuerungswelle der Lebensmittel mit der sich die Wiener Gastronominnen und Gastronomen zurzeit herumschlagen müssen.
Das kulinarische Angebot in Wien ist enorm
Das Anheben von Preisen in der Gastronomie ist stets mit einem Risiko verbunden. Denn die Gäste zeigen sich gerne empört und verständnislos, wenn es ans Bezahlen geht. Dabei kann man gerade in Wien so günstig und gut essen, wie in kaum einer anderen Stadt Österreichs. Dazu ist die Dichte und das Angebot beispiellos. Das hat schon der erfolgreiche Unternehmer und Investor Martin Rohla im Interview mit Gastro.News festgestellt. Die Frage nach dem Preis für ein Glas Soda-Zitron bleibt aber vorerst offen. Gastro.News hat sich daher auf die Straße begeben, einen Spaziergang durch die Wiener Innenstadt gemacht und bei Passantinnen und Passanten nachgefragt, wie viel das Erfrischungsgetränk im Sommer 2022 maximal kosten darf.
Was darf ein Soda-Zitron kosten?
Folgende Antworten wurden bei der Befragung in Wiens Zentrum unter anderem gegeben:
Michael, Angestellter
„Unter 4 Euro. Ich habe berufliche Erfahrung in der Gastronomie und kenne daher den Wareneinsatz für ein Soda-Zitron. Das ist aber auch schon etwas länger her, vielleicht ist es heute anders.“
Ingrid und Walter, beide in Pension
„Wir besuchen zeit vielen Jahren immer dieselben Restaurants in Wien und haben etliche Preisanpassungen miterlebt. Aber die Betreiber müssen ja auch von etwas leben also habe wir Verständnis dafür. Sonst bleibt am Ende des Monats nichts übrig. Soda-Zitron trinken wir beide nicht. Bei unseren Lieblingswirten würden wir aber auch etwas mehr dafür zahlen.“
Katrin, Studentin
„Als Studentin schaue ich ganz genau auf meine monatlichen Ausgaben. Daher gehe ich nur selten teuer essen oder Cocktails trinken. Für ein Glas Soda-Zitron würde ich 2,30 bis 2,50 Euro zahlen. Mehr nicht.“
Ahmed, unbekannt
„1 Euro!“
Melanie, Angestellte
„Das kommt in erster Linie darauf an wie groß das Soda-Zitron ist. Mehr als 4,10 Euro würde ich aber nicht zahlen. Das fände ich zu teuer.“
Martin, selbständig
„Wenn die Location passt und der Service stimmt, zahle ich gerne jeden Preis für Essen und Trinken im Restaurant. Auch für ein Soda-Zitron. 5 Euro sind für mich ok.“
Was sagen Sie dazu?
Ist der Preis von 5,20 Euro für ein Soda-Zitron angemessen in Anbetracht der gegenwärtigen Situation in Europa oder eine dreiste Abzocke des Gastronomen? Jetzt ist Ihre Meinung gefragt. Wir freuen uns über anregende Kommentare auf unserer Facebook-Seite zum Thema: Wieviel darf ein Soda-Zitron kosten?
