Gastronomie investiert viel Geld in Anrainerschutz

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Obmann Dobcak befürchtet ein „Fass ohne Boden“ – mangelnde Wertschätzung durch Innere Stadt

Wien (Culinarius/OTS) –  „Die Wiener Gastronomen nehmen viel Geld in die Hand, um die Interessen der Anrainer zu schützen. Ein aktuelles Beispiel ist die „Bettelalm“, die allein rund 30.000 Euro in die Entwicklung einer App investierte, um Lärm durch Gäste vor dem Lokal zu vermeiden. Insgesamt haben dem Betrieb die verkürzten Öffnungszeiten rund 1,1 Millionen Euro gekostet. Und was ist die Reaktion von Bezirksvorsteher Markus Figl? Das sei alles noch zu wenig – Lokale hätten in Wohngebieten trotzdem nichts verloren. Wohin soll das führen?“, ist Peter Dobcak, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer Wien, verärgert.

Der § 113 Abs. 5 der Gewerbeordnung macht noch immer Lokalbesitzer für Lärm vor Ihrer Betriebsstätte verantwortlich und öffnet damit Anzeigen durch Anrainer Tür und Tor. Übrig bleiben Unternehmer, die durch rauchende oder plaudernde Gäste vor Ihren Lokalen kriminalisiert werden und Gefahr laufen, durch Anzeigen, Strafen und Auflagen, wie z.B. der Vorverlegung der Sperrstunde, in den Ruin getrieben zu werden. Das totale Rauchverbot, das mit 1. Mai 2018 in Kraft treten wird, wird diese Situation weiter verschärfen.

Der Bezirk Innere Stadt ist als historisches, kulturelles und gastronomisches Zentrum Wiens weltbekannt. Die Gastronomie und der Handel haben federführend dazu beigetragen, dass die Innenstadt heute so lebendig und einladend ist. Die laufende Renovierung der schönen Gebäude wird auch von den hohen Mieten, die Gastronomen zu zahlen haben, mitfinanziert. Den aktuell rund 16.339 Einwohnern (per 1.1.2015) stehen täglich 100.000 im ersten Bezirk Beschäftigte und zahlreiche Touristen aus aller Welt gegenüber. Auch diesen Personen soll und muss – zusätzlich zur Kultur – etwas geboten werden. Die Gastronomen leisten einen vielfältigen, wichtigen und wertvollen Beitrag dazu.

„Wir Wiener Gastronomen sind an einem guten Auskommen mit den Anrainern sehr interessiert und bereit, viel dafür zu tun. Aber auch wir müssen wirtschaftlich arbeiten. Die Branche ist mit vielen Auflagen und Gebührenerhöhungen z.B. bei Schanigärten konfrontiert! Treiben Sie unsere Branchenkolleginnen und –kollegen nicht durch unangemessene Auflagen und Forderungen in den Ruin“, verlangt Dobcak mit Nachdruck.