Aktuelle Trends: So kann zeitgemäße Verpackung für Take Away und To Go aussehen

Dominik Köhler

Die Gastro-Branche befindet sich immer noch in einer kritischen Situation, obwohl eine Besserung in Sicht ist. Allerdings hat die Corona-Pandemie auch gezeigt, dass Gerichte zum Mitnehmen beziehungsweise Lieferservices boomen. Damit Take Away und To Go nicht nur verbraucherfreundlich sind, sondern auch ein Nutzen für die Umwelt besteht, sind neue Verpackungsoptionen gefragt. Zukunftsträchtige Verpackungen müssen daher bestimmte Voraussetzungen erfüllen, damit sie markttauglich sind.

Wichtige Kriterien für umweltfreundliche Verpackungen

  • Am besten sind wiederverwendbare Varianten, zum Beispiel Kaffeebecher, die der Kunde kauft und jedes Mal selbst mitbringt.
  • Gut sind recycelfähige Materialien.
  • Kompostierbare Verpackungen sind ebenfalls günstig.
  • Kunststoffe sollten möglichst gar nicht verwendet werden.
  • Auch Verbundmaterialien sind schwierig.

Plastikfreie Alternativen

Die Forschung ist sehr aktiv und beschäftigt sich schon seit geraumer Zeit mit der Entwicklung von Verpackungen, die einem „grünen“ Konzept entsprechen. Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen sind ein großer Schritt – gut geeignet sind demnach Varianten aus Karton, der jedoch unbeschichtet sein sollte oder eine umweltfreundliche Beschichtung hat. Dafür kommt eine dünne Kunststoffschicht infrage, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird. Geeignet sind Polylactiden (PLA) oder Polybutylensuccinat (PBS). Es kommt immer darauf an, welche Lebensmittel und Getränke verpackt werden müssen. Sind die Speisen heiß, flüssig und/oder fettig? Dann muss das Material der Belastung standhalten. Wenn das Material aus Karton/Pappe besteht, ist eine Beschichtung in diesen Fällen unerlässlich. Bei To Go-Gerichten, die sofort verzehrt werden, bieten sich auch essbare Verpackungen an.

Weitere Rohstoffe, die sich für die Herstellung von nachhaltigen Verpackungen eignen, sind Zellulose, Bambus, Maisstärke und Bagasse. Bagasse ist ein besonders gutes Beispiel: Dabei handelt es sich um ein Abfallprodukt, das bei der Zuckerproduktion entsteht. Die zerkleinerten Pflanzenfasern, die nach dem Auspressen von Zuckerrohr übrig bleiben, sind die Basis für Bagasse. Das Material ist also vollkommen plastikfrei und komplett biologisch abbaubar.

Ein breites Mitnahme- und Lieferangebot erleichtert vielen Gastronomiebetrieben das Überleben. Auch wenn zum Beispiel der vergangene Jänner, zusammen mit den Corona-Einschränkungen, extrem schwierig war, sind die Optionen Take Away, To Go und Lieferservice doch eine Hilfe. Vermutlich werden auch bei einer entspannteren Lage viele Kunden darauf zurückgreifen. Optimal, wenn Restaurants dann attraktive und nachhaltige Verpackungen verwenden!

Innovative Ideen rund um die Verpackung

Kreativität und Einfallsreichtum sind in der Gastronomie unverzichtbar. Sieht man sich in der Szene um, entdeckt man spannende Entwicklungen, beispielsweise die vegane App eines Grazer Start-ups. Selbstverständlich gibt es auch zahlreiche Ideen im Verpackungssektor. Dabei geht es nicht nur um Aspekte wie Umweltfreundlichkeit, Klimaneutralität und Nachhaltigkeit. Verpackungen bieten immer auch eine gut nutzbare Werbefläche. Viele Verpackungen lassen sich bedrucken und werden damit zum effizienten Werbeträger. Der Name des Gastro-Betriebs kommt auf der Verpackung gut zur Geltung. Zusätzlich kann ein Hinweis auf das Material und die Wiederverwertbarkeit aufgedruckt werden. So entsteht ein positives Image: Die Verpackung ist kein reines Wegwerf-Produkt, sondern bekommt dank Recycling die Chance auf ein zweites Leben. Je geschlossener der Kreislauf „Herstellung – Verwendung – Mülltrennung – Recycling“ ist, umso besser.

Mehrweg- und Pfand-Systeme

Die Herstellung kann noch so umweltfreundlich und klimaneutral sein, es bleibt die Tatsache: Was mehrfach verwendet werden kann, ist sinnvoller als eine Einweg-Verpackung. Im Mitnahme-Bereich ist das nicht einfach umzusetzen. Der eigene Kaffeebecher ist ein erster Schritt – und vielleicht der Auftakt zu einem noch viel größeren Prozess des Umdenkens. Wenn der Verbrauch an Ressourcen reduziert werden soll, ist es mit dem Pfand für Glasflaschen allein noch nicht getan. Vielleicht gibt es schon in absehbarer Zeit Lösungen für mehrfach wiederverwendbare Verpackungen, für attraktive Rückgabe-Stationen und praktische Pfandsysteme.